Über 350.000 kleine Aale sind in Boddengewässern der Insel Rügen ausgesetzt worden, um den Bestand der bedrohten Fische zu erhöhen. Irgendwann sollen sie mal gen Florida aufbrechen.

Am Großen Jasmunder Bodden und am Wieker Bodden auf Rügen sind insgesamt 110 Kilogramm Glasaale ausgesetzt worden. Bei einer mittleren Stückmasse von 0,3 Gramm seien dies etwa 365.000 Tiere, teilte das Schweriner Agrar- und Umweltministerium mit. 

Mitarbeiter des Landesamtes für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei und des Instituts für Fischerei der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei ließen die Tiere frei. Gefangen wurden die Glasaale in Frankreich, von wo sie sofort in den Nordosten gebracht wurden. 

Die Hoffnung sei, dass die Aale in den Besatzgebieten verbleiben und später dann als erwachsene Blankaale zum Laichen in Richtung Sargassosee, einem Meeresgebiet im Atlantik östlich Floridas, aufbrächen, so Agrarminister Till Backhaus (SPD). Binnen zehn Jahren seien fast 2,5 Millionen Tiere in die Küstengewässer ausgesetzt worden. 

Alle Aale Europas und Amerikas stammen nach Angaben des Naturschutzbundes aus der mehr als 6.000 Meter tiefen Sargassosee. Von dort kommen die Aallarven, die zwei Jahre lang bis an Europas Küste wandern und dort in die Flüsse aufsteigen. Nach Jahren oder Jahrzehnten schwimmen sie zurück in die Sargassosee, um Eier zu legen.