Eine Impfung von Kindern und Jugendlichen gegen HPV soll Krebs vorbeugen. Zuletzt haben davon wieder mehr Elten in MV Gebrauch gemacht. Dennoch besteht weiter Aufholbedarf.

Trotz einer Zunahme werden nach Ansicht von Experten noch nicht genug Kinder und Jugendliche in Mecklenburg-Vorpommern gegen HP-Viren geimpft. Sie werden durch Geschlechtsverkehr übertragen und können Krebs auslösen, etwa Gebärmutterhalskrebs oder Krebs im Mund-Rachen-Raum.

Laut jüngsten Daten der Krankenkasse DAK stieg die Anzahl der HPV-Erstimpfungen bei Kindern und Jugendlichen in Mecklenburg-Vorpommern 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent. Dennoch liege der Wert noch rund 50 Prozent unter dem Niveau von vor der Corona-Pandemie. Ferner liege Mecklenburg-Vorpommern 30 Prozent unter dem Bundesschnitt.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Impfung gegen HPV für Mädchen und für Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren. Sie sollte idealerweise vor den ersten sexuellen Kontakten erfolgen. Die Impfung erfolgt je nach Alter mit zwei beziehungsweise drei Impfdosen.

Weltgesundheitsorganisation hat Impfziel definiert 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat als Ziel ausgegeben, in der EU bis 2030 eine HPV-Impfquote von 90 Prozent bei den 15-jährigen Mädchen und eine deutliche Steigerung bei Jungen zu erreichen. Laut einer Auswertung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung waren in Deutschland zuletzt etwa 50 Prozent der Mädchen und etwa 30 Prozent der Jungen bis 14 Jahre vollständig gegen HPV geimpft.

Im Gegensatz zur Zahl der zuletzt verabreichten HPV-Erstimpfungen liegt MV bei der Impfquote – also der Anzahl der Kinder und Jugendlichen mit bereits bestehendem Impfschutz – nach früheren Angaben des Schweriner Gesundheitsministeriums deutlich über dem Bundesschnitt. Die Quote bei den 15-jährigen Mädchen liege bei über 70 und bei Jungen bei fast 50 Prozent, hieß es unter Verweis auf Zahlen des Robert Koch-Instituts. Das Land hatte mit einer Kampagne für Impfungen geworben.

Einbruch bei Impfungen während Corona-Pandemie

Die Zahl der verabreichten Impfungen – also die Impfrate – war im Verlauf der Corona-Pandemie aber massiv zurückgegangen, insbesondere auch, weil es weniger Besuche bei Kinderärzten gab, die die Impfungen verabreichen.

Hochgerechnet erhielten laut DAK 2023 rund 12.800 Mädchen und Jungen in MV eine erste Impfdosis gegen HPV. „Es ist ein positives Signal, wenn wieder mehr Eltern ihre Kinder gegen HPV-bedingten Krebs impfen lassen“, wurde DAK-Landeschefin Sabine Hansen zitiert. „Weil die Rate der Erstimpfungen aber immer noch niedriger als vor der Pandemie ist, brauchen wir eine weitere Aufklärung über die Vorteile der Krebsvorsorge.“

Für ihre Auswertung ließ die DAK Abrechnungsdaten von rund 24.300 Kindern und Jugendlichen bis einschließlich 17 Jahren untersuchen, die bei der DAK-Gesundheit in Mecklenburg-Vorpommern versichert sind. Analysiert wurde der Zeitraum 2018 bis 2023.