Die niedersächsische AfD kommt am Wochenende zu einem Landesparteitag in Bad Fallingbostel zusammen. Zahlreiche Organisationen rufen zu Protesten auf. Erwartet wird auch eine prominente Rednerin.

Begleitet von zahlreichen Protestveranstaltungen kommt die AfD heute (10.00 Uhr) in Bad Fallingbostel zum Landesparteitag zusammen. Unter dem Motto „Die Heide ist bunt“ ruft ein Bündnis aus Gewerkschaften, Parteien, Kirchengruppen und anderen Initiativen zu einer Kundgebung direkt vor der Versammlungshalle auf. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort.

Als prominente Rednerin hat sich auch die Klimaaktivistin Luisa Neubauer angekündigt. „Als demokratische Zivilgesellschaft ist es alles entscheidend, in diesen Tagen aufzustehen, die Rechte aller Menschen, die Demokratie und das Klima gegen diese rechtsextremen Angriffe zu verteidigen“, sagte Neubauer der Deutschen Presse-Agentur. „Rechtsradikale haben Angst vor allem, was sie nicht kontrollieren und unterdrücken können, deshalb hassen sie eigenständige Frauen, offene Demokratien und die Klimawissenschaft.“

Gewerkschaften, Parteien, Kirchengruppen und andere Initiativen

Die Veranstalter rechnen mit rund 2.000 Teilnehmern. „Bad Fallingbostel wird kein ruhiges Refugium für die AfD“, sagte Pastor Wilfried Manneke von der Initiative „Kirche für Demokratie – gegen Rechtsextremismus“, die zusammen mit weiteren Gruppen zu dem Protest aufgerufen hat. „Wir stehen für ein freies, demokratisches Miteinander ein.“

Um 10 Uhr soll es zunächst eine Demonstration vom Bahnhof zum Versammlungsort geben mit anschließender Kundgebung direkt vor der Halle. Aufgerufen haben dazu neben der „Kirche für Demokratie“ unter anderem der Deutsche Gewerkschaftsbund, mehrere Einzelgewerkschaften, Parteien sowie Initiativen wie die „Omas gegen Rechts“. Die Kundgebung soll bis 14 Uhr gehen.

Bereits ab 8 Uhr will zudem die Gruppe „Widersetzen Hannover“ in Bad Fallingbostel demonstrieren. „Wir werden laut sein, der AfD den Parteitag vermiesen und mit unserem Protest einen bleibenden Eindruck hinterlassen“, kündigte deren Sprecherin in einer Mitteilung an. Auch im April vergangenen Jahres war der Landesparteitag der AfD in Unterlüß (Südheide) von zahlreichen Protesten begleitet worden. Größere Zwischenfälle gab es laut Polizei damals nicht.