Die evangelische und katholische Kirche verlieren weiter Mitglieder. Sie haben auch mit dem demografischen Wandel zu kämpfen.
Immer weniger Menschen gehören in Sachsen der evangelischen oder katholischen Kirche an. Die evangelische Landeskirche verlor im vergangenen Jahr laut einer Mitteilung fast 17.000 Mitglieder, die Mitgliederzahl lag zum 31. Dezember bei rund 575.500.
Demografischer Wandel als Herausforderung
Entsprechend der demografischen Lage ist der Durchschnitt der Kirchenmitglieder in Sachsen älter, der Verlust wegen Sterbefällen sei sehr hoch, sagte Finanzdezernentin Kathrin Schaefer. Im vergangenen Jahr starben den Angaben nach fast 11.900 Gemeindemitglieder. Gleichzeitig gab es mit 3.000 Taufen rund 900 weniger als 2023. Die Austritte gingen um etwa 600 auf rund 9.800 zurück.
Auch Zahl der Katholiken geht zurück
Auch die katholische Kirche berichtete von sinkenden Mitgliederzahlen. In Sachsen gab es 2024 laut vorläufigen Zahlen der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn knapp 139.000 Katholiken. Das waren etwa 2.900 weniger als im Vorjahr.
Rund 2.700 Mitglieder wandten sich durch einen Austritt von ihrer Kirche ab (2023: rund 2.900). Etwa 600 Menschen wurden im vergangenen Jahr getauft – deutlich weniger als 2023 (rund 700).
Bei der Zahl der Erstkommunionen gab es mit 825 rund 120 weniger, die Zahl der Firmungen ging um 400 auf rund 600 zurück. 143 Paare ließen sich trauen, auch dies waren 5 weniger als 2023. Und die Zahl der Bestattungen lag bei etwa 1.000 und damit um rund 100 niedriger als im Vorjahr.
In Deutschland erstmals weniger als 20 Millionen Katholiken
Deutschlandweit fiel die Zahl der Katholiken erstmals unter die Marke von 20 Millionen. Nach den vorläufigen Zahlen der Deutschen Bischofskonferenz machen die Katholiken jetzt noch 23,7 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Am mitgliederstärksten sind das Erzbistum Köln und das Bistum Münster mit jeweils etwa 1,63 Millionen Gläubigen.