CDU-Chef Friedrich Merz hat seinem SPD-Kollegen Lars Klingbeil ein Angebot gemacht, das der nicht ablehnen konnte. Und: Trump legt sich mit allen an. Was sonst noch wichtig wird.
Liebe Leserinnen und Leser,
wem noch der ultimative Beweis dafür gefehlt hat, dass es Union und SPD miteinander versuchen wollen, der hat ihn am Sonntagabend bei Caren Miosga bekommen. Bei ihr saß SPD-Chef Lars Klingbeil und sprach über sein Verhältnis zur CDU und insbesondere zu deren Hausherr und designiertem Kanzler Friedrich Merz.
Zugegeben, allzu euphorisch klang das nicht, was Klingbeil zu sagen hatte: „Wir wollen gar nicht beste Freunde werden, aber ein Vertrauensverhältnis ist gerade dabei zu wachsen.“ Und damit die zarte Blüte des Vertrauens weiter sprießen kann, haben die beiden einen wichtigen Schritt gemacht – und duzen sich.
Außerdem: Donald Trump ist mit Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj immer noch beim „Sie“ und daran dürfte sich so schnell auch nichts ändern, denn Trump hat sich am Sonntag mit beiden angelegt. Zuerst mit Putin, dann mit Selenskyj.
Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die Woche!
Gideon Ötinger
Lars Klingbeil und Friedrich Merz sind jetzt beim „Du“
Das „Du“-Angebot kam laut Klingbeil von Frieridch Merz. Wie es der Knigge gebietet, also von der älteren Person an die jüngere (Merz ist 69, Klingbeil 47). Oder war es ein Angebot vom Ranghöheren an den Rangniederen? Auch das ist eine Knigge-Regel. Merz dürfte schließlich ziemlich sicher Klingbeils Chef in einer Großen Koalition werden.
Wie dem auch sei, schon seit drei Tagen würden sich die beiden duzen, erklärte Klingbeil am Sonntagabend im Talk von Caren Miosga. Bei den Koalitionsverhandlungen am Freitag sei das direkt allen aufgefallen. Ob freiwillig oder unfreiwillig, das klang schon ein bisschen stolz. Er habe über Merz gelernt, „dass man verlässliche Absprachen treffen kann, dass man belastbare Gespräche führt“.
Im Wahlkampf sei zwar mit harten Bandagen gegeneinander gekämpft worden, nun verpflichte das Wahlergebnis aber die beiden ehemaligen Gegner dazu, sich „vernünftig“ zusammenzusetzen.
Mindestens eine Sache stellt sich einer tiefen Freundschaft aber in den Weg: Klingbeil ist Bayern-Fan, Merz Anhänger von Borussia Dortmund. „Mein Verein ist auf Platz eins, seiner auf Platz zehn“, sagte Klingbeil.
Donald Trump ist unzufrieden mit dem russischen Präsidenten Putin
Auf Putin ist Trump „stinksauer“ – wie bitte? „Ich war sehr wütend, als Putin über die Glaubwürdigkeit des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj herzog und begann, über eine neue Führung in der Ukraine zu sprechen“, sagte er in einem NBC-Interview. Frei von Ironie ist das nicht, was der US-Präsident da sagte. Erst vor wenigen Wochen hatte er öffentlich im TV seinem ukrainischen Kollegen die Glaubwürdigkeit abgesprochen und über ihn hergezogen. Mit Putin kündigte aber für die kommenden Tage ein erneutes Gespräch an. Außerdem kokettierte Trump mit einer dritten Amtszeit als US-Präsident – was laut Verfassung gar nicht geht.
Donald Trump droht dem ukrainischen Präsidenten
Falls sich Wolodymyr Selenskyj kurz Hoffnungen gemacht hat, dass er Donald Trump doch wieder als Fürsprecher an der Seite hat, war diese Hoffnung nur von kurzer Dauer. Denn nur wenige Stunden nach seiner Putin-Äußerung drohte er dem ukrainischen Präsidenten öffentlich, falls der einen Rückzieher vom geplanten Rohstoff-Abkommen zwischen der Ukraine und den USA machen sollte. „Große Probleme“ hätte das zur Folge, sagte Trump.
So pflegt Jessica Simpson ihre Stimme
Wenn Sie sich schon immer gefragt haben, welche Mittel Popstars nehmen, um ihre Stimme zu ölen, dann möchten Sie die Antwort vielleicht doch nicht wissen. Zumindest im Fall von Jessica Simpsons. Die hat das nämlich nun verraten. Besonders appetitlich klingt es nicht.
Was heute sonst noch wichtig wird:
Gericht urteilt über Marine Le Pen in Prozess um EU-GeldCDU, CSU und SPD setzen ihre Koalitionsverhandlungen fortIn Aschaffenburg läuft ein Prozess gegen einen Feuerwehrmann, der seit 2018 20 Feuer gelegt haben soll
Mit Material der Agenturen.