Ein Kleinkind stirbt Wochen, nachdem es mit heißem Wasser verbrüht wurde. Ein 31 Jahre alter Mann steht wegen des Vorwurfs des Mordes vor Gericht. Die Mutter des Jungen ist als Zeugin geladen.

Der Prozess um die tödliche Misshandlung eines kleinen Kindes mit heißem Wasser wird heute am Landgericht Itzehoe mit Zeugenaussagen fortgesetzt. Geladen ist die Mutter des Kindes. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 31 Jahre alten Angeklagten vor, am 3. Juli vergangenen Jahres den zweijährigen Sohn seiner damaligen Lebensgefährtin in ihrer Wohnung in Wedel (Kreis Pinneberg) verbrüht zu haben. 

Er habe den Jungen am Abend im Badezimmer mit heißem Wasser aus der Armatur übergossen und dabei den Tod des Kindes billigend in Kauf genommen, hieß es in der Anklage. Mit Ausnahme von Kopf, Hals, Nacken und einem Arm habe der Zweijährige großflächige Verbrühungen erlitten. 56 Prozent der Haut wurden geschädigt. Das Kind starb 41 Tage später.

Die Anklage gegen den 31-Jährigen lautet auf Mord in Tateinheit mit schwerer Misshandlung Schutzbefohlener. Ursprünglich hatte die Staatsanwaltschaft die Tat als Totschlag gewertet, doch das Gericht ließ eine veränderte Anklageschrift zu. Der Angeklagte sei verdächtig, das Mordmerkmal der Grausamkeit verwirklicht zu haben, erklärte der Vorsitzende Richter Johann Lohmann.