Um unschöne Flecken zu überdecken und die Wände vor einem neuen Schimmelbefall zu schützen, kann sich Anti-Schimmel-Farbe lohnen. Worauf Sie achten sollten.

Viele kennen die unschönen schwarzen Flecken an der Wand, die nicht nur nicht ansehnlich, sondern auch gesundheitsschädigend sein können: Schimmelflecken. Um sie zu entfernen und ihnen dann vorzubeugen, kann sich der Einsatz von Anti-Schimmel-Farbe lohnen. Auf welche Sie guten Gewissens zurückgreifen können und wie Sie sie richtig anwenden, lesen Sie nachfolgend. 

Wie wirkt die Farbe gegen Schimmel?

Im Gegensatz zu normaler Wandfarbe enthält Anti-Schimmel-Farbe spezielle Wirkstoffe, die das Wachstum von Schimmelpilzen oder die Feuchtigkeitsaufnahme reduzieren können. Häufig ist sie mit fungiziden, also pilztötenden, oder antibakteriellen Zusätzen angereichert. Schimmelsporen sollen sich so an der mit ihr gestrichenen Wand weniger gut festsetzen können. Ist die Farbe diffusionsoffen, kann zudem Feuchtigkeit aus der Wand entweichen und staut sich nicht, ergo: Es entsteht weniger Schimmel. Denn Schimmel liebt Feuchtigkeit. 

Welche unterschiedlichen Farben gibt es?

Um den Schimmel entfernenden und vorbeugenden Effekt zu erzielen, können Sie zu unterschiedlichen Farben greifen. Folgende können dabei helfen, die Flecken von den Wänden fernzuhalten:

Fungizide Farbe: Diese Art enthält chemische, pilztötende Wirkstoffe. Sie sollen dabei helfen, das Wachstum von Schimmel zu hemmen. Diese Anti-Schimmel-Farbe ist bei stark befallenen Stellen geeignet, weil sie effektiv ist. Manchmal sind allerdings Pestizide enthalten, die bedenklich sein können.Feuchtigkeitsregulierende Farbe: Diese Farben lassen Wasserdampf beziehungsweise Feuchtigkeit durch. So wird verhindert, dass sie sich in der Wand festsetzt und sich weiterer Schimmel bildet.Thermoisolierende Farbe: Sie soll durch ihre thermoisolierende Wirkung Kältebrücken reduzieren können. An diesen bildet sich Kondenswasser, das für die Schimmelbildung günstig ist. Wird ihnen vorgebeugt, kann auch dem Schimmel besser entgegengewirkt werden. Mineralfarbe: Diese Art der Anti-Schimmel-Farben, etwa Silikatfarbe, enthalten im Vergleich zu manch anderen gegen Schimmel wirkende Mittel keine chemischen Zusätze. Durch ihren hohen pH-Wert wirken sie dennoch schimmelhemmend und sind dabei umweltfreundlich.

Hinweis: All diese Anti-Schimmel-Farben wirken gegen den unansehnlichen und gesundheitsschädlichen Wandbelag. Allerdings müssen sie auch alle irgendwann mit einem neuen Anstrich versehen werden, da sich zum Beispiel der pH-Wert irgendwann verschiebt oder die diffusionsoffene oder fungizide Wirkung irgendwann nachlässt. 

Anti-Schimmel-Farbe in Weiß: Die Testsieger bei Öko-Test

Öko-Test hat im März 2025 Anti-Schimmel-Farben unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ist weniger erfreulich: Viele der 18 getesteten Farben fielen durch. Der Grund: bedenkliche Pestizide. Konkret: Zinkpyrithion wurde in zwölf Produkten gefunden. Der biozide Wirkstoff soll die Fruchtbarkeit und die Entwicklung ungeborener Kinder beeinträchtigen können. Er ist bereits seit 2021 in Kosmetika verboten. Zudem gilt er als giftig für Wasserorganismen. Terbutryn ist ein anderes Pestizid, genauer Herbizid, das als Pflanzen­schutzmittel in der EU nicht mehr zugelas­sen ist. In verschiedenen Organismen hat es hormonähnliche und lebertoxische Effekte gezeigt und kann bei Hautkontakt zu aller­gischen Reaktionen führen, so Öko-Test. Auch dies wurde in manchen Farben damals entdeckt.

Beim Kauf einer Anti-Schimmel-Farbe sollten Sie also darauf achten, dass diese Biozide nicht enthalten sind. Laut Öko-Test eignen sich zum Beispiel folgende.

1. Opus 1

Als Testsieger mit der Note „ausreichend“ ging im Öko-Test 2025 die Farbe von Opus 1 hervor. Die matte Farbe wirkt feuchtigkeitsregulierend. 

2. Auro

Im Öko-Test aus dem Jahr 2018 siegte die Kalkfarbe von Auro. Während damals nur die 350er, also die bunten Farben, untersucht wurden, können Sie auch problemlos zum Weiß und anderen Tönen greifen. 

Wie kann ich Schimmel entfernen und ihm vorbeugen?

Stiftung Warentest schreibt: „Schimmel im Haus schadet der Gesundheit. Einge­atmete Pilz­sporen können etwa Kopfweh, Schnupfen und Müdig­keit verursachen, Schleimhäute reizen und Atemwegs­erkrankungen verursachen. Schimmel sollte daher immer bekämpft werden.“ Warentest erklärt, dass es zwar viele effektive Sprays auf dem Markt gebe, allerdings sieht es solche kritisch, die Natrium­hypochlorit enthalten. Diese erkennen Nutzerinnen und Nutzer daran, dass sie meist mit „Aktiv­chlor“ beworben werden. Vor allem in unbe­lüfteten Räumen oder ohne Schutz­ausrüstung können sie die Atemwege reizen oder den Augen schaden. Darauf sollten Sie bei der Nutzung achten. Wie Sie im Detail vorgehen können, wenn Sie Schimmel im Schlafzimmer oder Schimmel im Bad entdecken, erklären wir ebenfalls. 

Es muss aber manchmal kein teures und potenziell gefährliches Mittel sein. Es reicht aus, Schimmel mit Alkohol oder Wasserstoffperoxid zu entfernen. Alkohol verdunstet nach der Anwendung und gilt als unbedenkliche und effektive Art der Entfernung. Ist die Wand trocken, sauber und fettfrei, können Sie die Anti-Schimmel-Farbe Ihrer Wahl gleichmäßig auf die Wand auftragen. Mit zwei Anstrichen sorgen Sie für einen guten Schutz. Nach dem Streichen immer einmal gut durchlüften.

Um im Folgenden Schimmel vorzubeugen, sollten Sie die gestrichenen Stellen regelmäßig abwischen oder absaugen. Zudem sollten Sie regelmäßig lüften, bei Kälte heizen (es sollten immer mindestens 16 Grad Celsius sein) und bestenfalls mit einem Hygrometer die Luftfeuchtigkeit Ihrer vier Wände im Blick haben. Diese sollte zwischen 40 und 60 Prozent liegen, ab 80 Prozent ist sie kritisch. Tut sie das nicht und die Luftfeuchtigkeit ist zu hoch, hat Schimmel gute Bedingungen, um sich zu vermehren. Dann kann der Einsatz eines elektrischen Luftentfeuchters helfen, der aktiv dabei hilft, sie zu senken. Er sollte groß und stark genug für den Raum Ihrer Wahl sein. Weitere Tipps, um die Luftfeuchtigkeit zu senken, finden Sie in unserem Artikel

Quellen: Öko-Test / Stiftung Warentest / sanier.de