Die Täter melden sich am Telefon oder per Kurznachricht und fordern Geld: Auch in Mecklenburg-Vorpommern entsteht hoher Schaden durch Trickstraftaten. Die Polizei gibt Verhaltenstipps.
Der Schaden durch Trickstraftaten ist in Mecklenburg-Vorpommern deutlich gestiegen. Nach einer Polizeistatistik betrug die Schadenssumme im Jahr 2024 mehr als neun Millionen Euro. Die Jahre seit 2020, als der Schaden noch bei knapp zwei Millionen Euro lag, weisen nach Angaben des Landeskriminalamtes (LKA) Mecklenburg-Vorpommern einen kontinuierlichen Anstieg der Summe auf.
„Die vorgetäuschten Szenarien der Trickbetrüger sind äußerst vielfältig“, sagte Nancy Schönenberg, Sprecherin des LKA. Zu den häufigsten Taten zählen demnach Schockanrufe, der Enkeltrick und der „falsche Polizeibeamte“. Bei Schockanrufen täuschen Täter eine Notlage vor, um ihr Opfer emotional zu überwältigen. Beim Enkeltrick spiegeln die Täter eine familiäre Beziehung vor, um Geld von älteren Menschen zu erlangen.
Auch „falsche Polizisten“ sind gefährlich
Als „falsche Polizeibeamte“ geben sich Täter aus, um durch die vorgetäuschte Autorität Geld oder Wertsachen von ihren Opfern zu fordern. Steigende Schadenssummen könnten auch wegen „falscher Bankmitarbeiter“ verzeichnet werden, sagte LKA-Sprecherin Schönenberg.
Bis zum Juni 2023 wurden nur Fälle von Trickbetrug bei über 60-Jährigen erfasst. Erst danach wurden alle Altersgruppen in die Statistik einbezogen. Zusammengerechnet lag die Schadenssumme 2023 bei mehr als sechs Millionen Euro, wobei der Schaden zulasten von Menschen unter 60 Jahren in den ersten fünf Monaten nicht ermittelt wurde.
Polizei gibt Verhaltensratschläge
Die Polizei hat Tipps zusammengestellt, die helfen, nicht auf Trickbetrüger hereinzufallen. Wenn Menschen Zweifel daran hätten, dass der Anrufer ein Verwandter sei, sollten sie sich zum Beispiel durch einen Rückruf unter der bisher bekannten Nummer vergewissern.
„Lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen“, riet Schönenberg. „Geben Sie niemals Ihre familiären oder finanziellen Verhältnisse preis, wenn sich jemand nach privaten Dingen erkundigt.“
Man solle auch misstrauisch sein, wenn jemand Geld fordere. „Legen Sie gegebenenfalls den Telefonhörer auf. Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen“, riet die LKA-Sprecherin. Bei verdächtigen Anrufen sollte unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110 informiert werden. Weitere Tipps könne man im Internet unter der Adresse www.polizei-beratung.de bekommen.