Verletzte Vögel oder Säugetiere konnten bislang in der Auffangstation des Zoos Neuwied abgegeben werden. Jetzt sieht sich der Zoo gezwungen, die Station zu schließen.

Der Zoo Neuwied hat seine Auffangstation für einheimische Wildtiere eingestellt. Grund dafür sei das massiv angestiegene Tierseuchengeschehen in Mitteleuropa in den letzten Jahren, heißt es in einer Mitteilung des Zoos. Bis dato wurden in der Auffangstation verletzte und verwaiste Jungvögel und -säugetiere behandelt und wieder in die Natur entlassen.

Die verletzten Wildtiere wurden demnach in Räumlichkeiten ohne Abgrenzung zum allgemeinen Tierbestand gepflegt – das sei jedoch wegen neuer oder häufiger gewordenen Krankheiten wie der Vogelgrippe oder dem West-Nil-Virus mittlerweile zu gefährlich für die eigenen Tiere des Zoos. „Und das sind nur die Infektionskrankheiten. Daneben besteht auch die Gefahr, Parasiten in unseren eigenen Tierbestand einzuschleppen“, erläutert Maximilian Birkendorf, Vogelkurator im Zoo Neuwied, in einer Mitteilung.

Es gebe aber weiterhin Stationen in der Region, die sich vollumfänglich auf die Pflege von Wildtieren fokussieren – so auch die Wildtierpflegestation Koblenz. „Diese Einrichtung werden wir zukünftig aus unserem Artenschutzeuro-Kontingent finanziell unterstützen, die erste Zahlung ist bereits getätigt“, sagt Birkendorf.