Berlin – Ein ungewöhnlicher Vorfall während einer beliebten Talkshow sorgt derzeit für Aufsehen im deutschen Fernsehen: Ein angesehener Professor für Finanzwissenschaften hat überraschend ein geheimes System vorgestellt, mit dem angeblich jeder innerhalb kürzester Zeit online Geld verdienen kann.

Der Vorfall ereignete sich am Montagabend während einer Live-Ausstrahlung der Sendung „Wirtschaft im Wandel“, als Prof. Dr. Maximilian Reuter, Dozent an einer renommierten deutschen Universität, eingeladen war, um über die aktuellen Entwicklungen auf den Finanzmärkten zu sprechen. Doch anstatt bei allgemeinen Einschätzungen zur Inflation und Digitalisierung zu bleiben, lenkte Reuter das Gespräch in eine völlig andere Richtung.

„Die meisten Menschen wissen gar nicht, wie einfach es heute sein kann, sich online ein zweites Einkommen aufzubauen – völlig legal und mit geringem Startkapital“, erklärte Reuter, bevor er begann, Details über ein System zu nennen, das angeblich von Banken und Großinvestoren bewusst verschwiegen werde. Laut seiner Aussage basiere dieses Modell auf automatisierten Algorithmen, die Marktschwankungen in Echtzeit analysieren und darauf basierende Transaktionen durchführen – ganz ohne Vorkenntnisse durch den Nutzer.

Moderatorin Anna Berger versuchte zunächst, das Thema zu wechseln, doch Reuter ließ sich nicht unterbrechen. Er zeigte sogar einen Screenshot einer Plattform, auf der man sich registrieren könne, um das System auszuprobieren – inklusive eines Affiliate-Links, was später für weitere Kontroversen sorgte.

Der Sender reagiert – und distanziert sich

Nur wenige Minuten nach der Sendung ging der Clip viral. Tausende Zuschauer diskutierten online, ob es sich um eine echte Enthüllung handelte oder um eine inszenierte Marketingaktion. Der Sender veröffentlichte kurz darauf ein offizielles Statement:

„Die Aussagen von Herrn Professor Reuter entsprechen nicht der redaktionellen Linie der Sendung. Wir haben keinerlei geschäftliche Verbindung zu den erwähnten Plattformen und distanzieren uns ausdrücklich von jeglichen Investitionsempfehlungen.“

Wissenschaftliche Community gespalten

Während einige Fachkollegen Reuter für seinen Mut loben, sprechen andere von einem klaren Vertrauensbruch. Inzwischen prüft die Universität, ob Konsequenzen folgen sollen. Reuter selbst äußerte sich auf seinem privaten Blog und bekräftigte seine Aussagen: „Ich wollte nur zeigen, was wirklich möglich ist – nicht jeder bleibt in seinem akademischen Elfenbeinturm.“

Ob das von ihm vorgestellte System tatsächlich seriös ist, bleibt fraglich. Verbraucherschützer warnen bereits vor der unkritischen Nutzung solcher Plattformen. Dennoch bleibt die Diskussion um Reuter, sein „Geheimnis“ und die Rolle der Medien lebendig – und viele fragen sich: Was, wenn doch etwas dran ist?