Filme mit DDR-Colorit würdigt ein Festival in Merseburg seit 20 Jahren. Dieses Mal dreht sich alles um Freiheit. Große Namen sind angekündigt. Auch das Ausstellungsprogramm lockt.

Zwei unter dem Dach des Freiheitsgedankens vereinte Gesellschaftsereignisse stehen bei den DEFA-Filmtagen in Merseburg im Mittelpunkt der Jubiläumsausgabe. Das 20. Filmfestival trägt das Motto „Thomas & Jakob und der Traum vom Leben“, wie der veranstaltende Verein mitteilte. Es geht demnach um den 500. Jahrestag des Deutschen Bauernkrieges und um den 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. Letzteres sei Anlass, die filmische Darstellung des jüdischen Lebens in den Mittelpunkt zu stellen, hieß es. 

Als Gäste werden unter anderem die Schauspielerin Corinna Harfouch, die Schauspieler Henry Hübchen und Veit Schubert sowie der Regisseur Matti Geschonneck erwartet. Zur Eröffnung der DEFA-Filmtage wird laut Veranstalter der aus dem Jahr 1989 stammende DEFA-Film „Ich, Thomas Müntzer, Sichel Gottes“ (Regie: Kurt Veth) gezeigt. Zudem würden Klassiker wie „Lissy“ (1957), „Ehe im Schatten“ (1947) und der Stummfilm „Stadt ohne Juden“ über die Leinwand flimmern. Als Werke der Gegenwart sollen unter anderem „Kundschafter des Friedens 2“ (Regie: Robert Thalheim) und „Die Wannseekonferenz“ (Regie: Matti Geschonneck) präsentiert werden, wie es hieß. 

Festival würdigt die DEFA als staatliches DDR-Filmunternehmen 

Begleitet werde das dreitägige Filmfest von der Ausstellung „Meine jüdischen Eltern – meine polnischen Eltern“ und Stadtführungen zum Thema „Jüdisches Leben in Merseburg“. Zudem befasst sich eine Schau der Universität Erfurt mit dem 60. Jubiläum der Uraufführung des DEFA-Spielfilms „Nackt unter Wölfen“, wie es hieß. Studentinnen und Studenten hätten das Werk von Bruno Apitz (1900-1979) unter anderem vor dem Hintergrund regionaler Erinnerungskultur und internationaler Filmgeschichte aufgearbeitet.

Das Festival würdigt die Deutsche Film AG (DEFA) als staatliches DDR-Filmunternehmen. Es wird vom Förderverein Kino Völkerfreundschaft Merseburg in Kooperation mit dem Domstadtkino organisiert. Auch die DEFA-Stiftung unterstütze das Projekt.