Die Bedrohungslage Deutschlands hat sich in den vergangenen Jahren verschärft. Darauf muss auch die Marine reagieren. Ein Flottillenadmiral legt das Augenmerk zunächst auf vorhandenes Material.

Der Kommandeur der Einsatzflottille 1 der Deutschen Marine, Flottillenadmiral Christian Walter Meyer, legt angesichts neuer Bedrohungen Wert darauf, dass die vorhandenen Einheiten schnell ertüchtigt werden, damit sie uneingeschränkt ihrem Auftrag nachkommen können. „Das muss komplementär ergänzt werden durch unbemannte Systeme wie Drohnen, seien sie ferngelenkt oder autonom“, sagte Meyer im Interview der „Welt am Sonntag“. „Jedenfalls müssen sie schnell und einfach eingeführt und eingesetzt werden können.“ Er wisse nicht, wie schnell es gelinge, neue Schiffe und Boote zu bauen.

Meyer bezeichnete die Zusammenarbeit mit der Bundespolizei als sehr gut. Die Zuständigkeiten zwischen Marine und Bundespolizei, die für den Schutz der Küstengewässer zuständig sei, seien geregelt. In einer zunehmend schwierigen Unterscheidung zwischen innerer und äußerer Sicherheit müsse sich die Bundesrepublik Deutschland die Frage stellen, in welchem Regelungsrahmen sie die Aufgaben künftig zuweise, sagte der Flottillenadmiral. „Da wäre es schon eine Überlegung wert, der Marine bei der Gefahrenabwehr eine andere Rolle zukommen zu lassen. Aber das geht über die Aufgaben der Einsatzflottille 1 weit hinaus.“