Nach dem Einsturz des Dachs eines Nachtclubs in der Dominikanischen Republik liegt die endgültige Zahl der Todesopfer bei mehr als 220. Nach Angaben des Büros des dominikanischen Präsidenten Luis Abinader vom Freitag (Ortszeit) seien bei dem Unglück insgesamt 222 Menschen ums Leben gekommen. 189 Menschen konnten demnach lebendig aus den Trümmern geborgen werden.
Zuvor hatte das Präsidialamt am Freitag von insgesamt 221 Todesopfern gesprochen. Die Zahl der Opfer stieg jedoch ein weiteres Mal, nachdem eine Verletzte nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Krankenhaus starb.
Am Freitag warteten Dutzende Angehörige in Zelten am Unglücksort verzweifelt auf die Leichen der Verstorbenen. Den Behörden zufolge sollten alle Autopsien am Freitag abgeschlossen werden, so dass die Familien die sterblichen Überreste der Opfer am frühen Samstagmorgen (Ortszeit) erhalten könnten. Einige Angehörige berichteten jedoch, ihnen sei eine falsche Leiche übergeben worden.
Vorläufigen Angaben zufolge waren unter den Opfern mehrere Ausländer, aus Haiti, Italien, Frankreich und den USA.
Das Dach der beliebten Disco „Jet Set“ in der Hauptstadt Santo Domingo war am Dienstagmorgen eingestürzt. Auf Luftbildern vom Unglücksort ist zu sehen, dass am früheren Standort des Clubs nun ein großes Loch klafft. Wieviele Gäste sich zum Zeitpunkt des Unglücks in der Disco aufgehalten hatten, war unklar. In Medienberichten war von 500 bis 1000 Gästen die Rede.
Seit Beginn dieses Jahrtausends gab es kein Unglück in dem Karibikland mit mehr Todesopfern. Staatschef Abinader rief eine dreitägige Staatstrauer aus. Nach Behördenangaben soll es eine Untersuchung zu dem Unglück geben.
Die Dominikanische Republik ist wegen ihrer Strände und ihrer Partykultur bei Touristen beliebt. Nach Angaben des Tourismusministeriums kamen 2024 mehr als elf Millionen Besucher ins Land.