Eine halbe Million Menschen zieht es jährlich zur Festung Königstein in der Sächsischen Schweiz. Die Erklärungen zur Geschichte des Felsplateaus sind nun für noch mehr Besucher zu verstehen.
Der Besuch der Festung Königstein in der Sächsischen Schweiz ist ab dem 1. Mai noch barrierefreier. Das bisherige Angebot wurde laut Mitteilung der Museumsleitung um einen Audioguide in Leichter Sprache und einen Videoguide in Gebärdensprache erweitert. In einer Aktionswoche bis zum 10. Mai sind zudem Führungen in einfacher Sprache geplant.
„Barrierefreiheit ist uns ein Herzensanliegen“, sagte Festungschef André Thieme. Jeder sollte diesen historischen Ort erleben können. „Treppen, Stufen und steile Anstiege sind dabei nicht alle Hürden, auch die Sprache kann eine Barriere in Museen sein.“ Die neuen Angebote machten kulturelle Teilhabe nun für ein „ausgesprochen breites Publikum“ möglich.
Bisher gibt es bereits einen großen Aufzug auf das Felsplateau im Elbsandsteingebirge, rollstuhlgerechte Panoramawege und Ausstellungen sowie ein Tastmodell für Blinde. Der neue Audioguide steht den Angaben nach in elf Sprachen zur Verfügung, fünf davon kostenfrei auf dem Handy. Kinder werden mit einem dreisprachigen Hörführer mit altersgerechten Inhalten durch die Geschichte der Wehranlage geführt.
Audioinhalt und Videoguide auch zum Download
Im Videoguide geleitet ein Gebärdenführer Gehörlose und Schwerhörige an zwölf Stationen der Festungsgeschichte. Die Inhalte sowie die Audiospuren in leichter Sprache sind über die festung-koenigstein.orpheo.app kostenlos abrufbar, die Hörführungen in Leichter Sprache gibt es auch auf Leihgeräten vor Ort – und demnächst auch eine Übersetzung der Homepage der Festung, eines der beliebtesten Ausflugsziele im Freistaat.
Die 1241 erstmals urkundlich erwähnte mittelalterliche böhmische Königsburg wurde später zum Kloster, dann zur Landesfestung, zu einem höfischen Festort, einem Kunstdepot und auch zum Gefängnis. Seit 1955 ist das 9,5 Hektar große Festungsareal Freilichtmuseum mit über 50 Bauwerken aus verschiedenen Epochen und jährlich einer halben Million Gästen aus dem In- und Ausland.