Fast einen ganzen Tag lang ging in Spanien und Portugal so gut wie nichts mehr. Ein Stromausfall hatte die Länder lahmgelegt. Jetzt geben die Netzbetreiber Entwarnung.

Nach dem massiven Stromausfall auf der Iberischen Halbinsel fließt der Strom zumindest in Spanien fast überall wieder. Gegen 6 Uhr waren etwa 99,16 Prozent der Stromversorgung wiederhergestellt, meldete der spanische Netzbetreiber Red Eléctrica auf der Plattform X.

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In Portugal wurden dem nationalen Betreiber zufolge die meisten Haushalte wieder mit Strom versorgt. Die Ursache für den Stromausfall auf der iberischen Halbinsel war indes weiter unklar. Die Stromversorgung für rund 6,2 Millionen der 6,5 Millionen Haushalte sei über Nacht wieder hergestellt worden.

In den Onlinenetzwerken kursierten den ganzen Tag über Gerüchte über einen möglichen Cyberangriff. Der aus Portugal stammende EU-Ratspräsident António Costa hatte zuvor im Onlinedienst X erklärt, dass es derzeit keine Hinweise auf einen Cyberangriff gebe. Auch der spanische Netzbetreiber schließt das aus: Mit Blick auf die Analysen, die wir bislang vornehmen konnten, können wir einen Cybersicherheitsvorfall in der Infrastruktur des Stromnetzes ausschließen“, sagte der Chef für den Systembetrieb des Netzbetreibers Red Eléctrica Española, Eduardo Prieto, am Dienstag bei einer Pressekonferenz.

Portugals Regierungschef Luís Montenegro verortete die Ursachen des Blackouts am Montagabend im Nachbarland Spanien. Ihm zufolge ist der Ursprung des Stromausfalls „wahrscheinlich in Spanien“ zu finden. Der portugiesische Ministerpräsident sprach vor Journalisten von einer „ernsten und beispiellosen“ Situation.

Eduardo Prieto, der Direktor für Netzbetriebsdienste bei Red Eléctrica, erklärte gegenüber Medien, die Trennung der europäischen Stromverbindung in Frankreich sei für den Zusammenbruch auf der Iberischen Halbinsel verantwortlich gewesen. Was zu dieser Trennung führte, blieb aber unklar.

Stromausfall: Millionen Menschen in Südwesteuropa betroffen

Der massive Stromausfall auf der iberischen Halbinsel hatte am Montagmittag begonnen. In ganz Spanien und Portugal sowie in Südwestfrankreich war zu diesem Zeitpunkt aus bisher ungeklärten Gründen der Strom ausgefallen. Sánchez sagte, dass etwa 15 Gigawatt Strom – und damit mehr als die Hälfte des zu diesem Zeitpunkt verbrauchten Stroms – innerhalb von fünf Sekunden „plötzlich verschwunden“ seien.

Millionen Menschen waren nach Angaben der Netzbetreiber betroffen. Später wurde die Stromversorgung in Teilen Nord-, Süd- und Westspaniens wieder hergestellt.

Kurzzeitig war am Montag auch Marokko betroffen – dort kam es den Behörden zufolge zu Störungen bei einigen Internetanbietern sowie bei den Abfertigungssystemen der Flughäfen. Wie die europäische Flugaufsicht Eurocontrol mitteilte, wurde durch den massiven Stromausfall der Flugverkehr von und nach Madrid, Barcelona und Lissabon unterbrochen.