Jeder fünfte Patient im Krankenhaus ist in MV über 80 Jahre alt, sagt die AOK Nordost. So viele müssten es nicht sein, ist die Kasse überzeugt.
Schwerin /dpa/mv) – Gut jeder fünfte Patient in Mecklenburg-Vorpommerns Krankenhäusern ist der Krankenkasse AOK zufolge über 80 Jahre alt. Der Anteil so alter Menschen an den Klinik-Patienten stieg demnach von neun Prozent im Jahr 2005 auf 22 Prozent im Jahr 2023. Das habe einerseits mit dem demografischen Wandel zu tun, sei andererseits aber auch eine Folge ungenügender hausärztlicher Versorgung alter Menschen, so die Kasse.
„Viele dieser Krankenhaus-Aufenthalte ließen sich durch eine bessere ambulante Betreuung hochbetagter Menschen verhindern“, ist die Krankenhaus-Expertin bei der AOK Nordost, Dagmar Schmidt, überzeugt. Laut einer Analyse für den Krankenhaus-Report 2025 der AOK hätten allein im Jahr 2022 rund 33.000 Krankenhausaufenthalte alter Menschen in MV vermieden werden können. „Das entspricht mehr als jeder dritten Einweisung in dieser Altersgruppe.“
AOK: Bessere Betreuung chronisch Kranker nötig
Dabei gehe es insbesondere um Pflegebedürftige mit chronischen Krankheiten wie Herzinsuffizienz oder Diabetes. Sie sollten der AOK zufolge am besten kontinuierlich hausärztlich versorgt werden. Klinik-Einweisungen könnten dann oft vermieden werden, ist die Kasse überzeugt.
Die AOK sieht viele Krankenhäuser in Mecklenburg-Vorpommern überdies schlecht auf die Bedürfnisse sehr alter Menschen vorbereitet. „Hochbetagte haben oft mehrere Erkrankungen gleichzeitig und einen besonders hohen medizinischen und pflegerischen Bedarf“, heißt es. Das spiegelten auch die Behandlungskosten in der Klinik wider. Sie seien fast siebenmal so hoch wie bei unter 60-Jährigen.