Ein Großstadtidyll mit Bambus und Teich: Auf das kleine Grosz Museum in einer ehemaligen Tankstelle folgen nun zwei Galerien und ein Café. Der bei Berlinern und Touristen beliebte Ort ist zurück.
Internationale Kunst in einer historischen Tankstelle der 1950er Jahre mitten in der Hauptstadt: Zwei große Galerien und ein Café der Verlagsgruppe „Die Zeit“ ziehen in die ehemaligen Räume des kleinen Grosz Museums in Berlin-Schöneberg. Mit zwei Ausstellungen wird der bei Berlinern und Touristen beliebte Ort unter dem Namen „Die Tankstelle“ am Freitag wiedereröffnet.
Die Pace Gallery und die Galerie Judin wollen im Laufe des Jahres hier jeweils eigene Ausstellungen präsentieren. „Die Zeit“ betreibt das angrenzende Café und einen Buchladen.
Die einstige Tankstelle war von Galerist Juerg Judin vor einigen Jahren gekauft worden. Er setzte einen kleinen Anbau daneben, verwandelte die einstige Zufahrt zu den Zapfsäulen mit Kiefern, Bambus und einem Karpfenbassin in ein Großstadtidyll hinter hoher Mauer. Knapp zweieinhalb Jahre war hier ein Museum für Werke des verstorbenen Künstlers George Grosz untergebracht.
Kunst von Basquiat und „Tom of Finland“
Zum Auftakt zeigt die Pace Gallery – laut eigenen Angaben eine der international führenden Galerien für moderne und zeitgenössische Kunst – unter dem Titel „Reverse Alchemy: Dubuffet, Basquiat, Nava“ Kunst von Jean Dubuffet, Jean-Michel Basquiat und Robert Nava.
Die in Zürich gegründete Galerie Judin eröffnet mit einer Ausstellung zum finnischen Künstler Touko Laaksonen (1920-1991), der als „Tom of Finland“ zu einer weltweit gefeierten Ikone der Schwulenbewegung geworden ist. Der Ort samt Café ist am Freitag ab 11.00 Uhr für das Publikum zugänglich, abends folgt dann die offizielle Eröffnung zum Gallery Weekend in Berlin.
Gallery Weekend in Berlin startet
Zahlreiche Galerien beteiligen sich an dem von einer privaten Initiative gegründeten Gallery Weekend von Freitag bis Sonntag. Auch etablierte Häuser wie die Neue Nationalgalerie zeigen anlässlich dessen neue Kunst. Im Skulpturengarten des Museums wird etwa eine neue Nebelskulptur der japanischen Künstlerin Fujiko Nakaya präsentiert. Zudem ist im Haus ab Freitag eine Rauminstallation des Aktionskünstlers Christoph Schlingensief zu sehen.