Eine 55-jährige Frau kommt in Lauterbach gewaltsam zu Tode. Jetzt startet der Prozess gegen ihre früheren Vermieter. Es dürfte ein umfangreiches Verfahren werden.

Der gewaltsame Tod einer 55-jährigen Frau in Lauterbach im Vogelsbergkreis beschäftigt von Dienstag (10.00 Uhr) an das Landgericht Gießen. Die beiden früheren Vermieter der Frau sind wegen gemeinschaftlichen Mordes angeklagt, auch gefährliche Körperverletzung wird ihnen vorgeworfen. Die 109 Seiten umfassende Anklageschrift sowie 90 benannte Zeugen lassen einen umfangreichen Prozess erwarten. 

Die beiden Angeklagten – ein 59-jähriger Mann und eine 44-jährige Frau – wohnten nach Angaben der Ermittler mit der 55-Jährigen in einem Haus. Sie sollen die Frau seit Ende November 2023 mehrfach körperlich misshandelt und schließlich Anfang 2024 getötet haben, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitgeteilt hatten. 

Die Staatsanwaltschaft Gießen geht davon aus, dass die Frau getötet wurde, um vorangegangene mutmaßliche Straftaten zu verdecken. Darauf sollen tausende Chatnachrichten auf dem Mobiltelefon der Angeklagten hinweisen. Die beiden deutschen Angeklagten hätten bestritten, für den Tod der Frau verantwortlich zu sein, die das Down-Syndrom gehabt habe.

Nach dem Mord soll der Angeklagte die Leiche der Frau zerteilt und zunächst im Keller des Hauses aufbewahrt haben. Teile des Leichnams sollen zudem in ein nahes Waldstück gebracht worden sein. Die sterblichen Überreste waren nach Angaben der Ermittler bei einer Durchsuchung Anfang Juli 2024 gefunden worden.