Ein Paar aus Hessen soll eine Mieterin über Monate gequält und letztlich getötet haben. Ein Ex-Mieter vermisste die Frau – und brachte die Ermittlungen erst ins Rollen.

Vor dem Landgericht im hessischen Gießen hat am Dienstag ein Prozess um einen gemeinschaftlichen Mord an einer Mieterin gegen ein Paar begonnen. Die Anklage wirft dem Mann und der Frau zudem gefährliche Körperverletzung vor. Die Vermieter aus Lauterbach im Vogelsbergkreis sollen im vergangenen Juli eine geistig behinderte 55 Jahre alte Frau getötet haben.

Auslöser der Ermittlungen war ein Einsatz wegen eines Streits zwischen Vermieter und einem weiteren früheren Mieter Ende Juni. Der ehemalige Mieter habe den Polizisten mitgeteilt, dass bis Anfang des Jahres die behinderte Frau in dem Haus gelebt habe, diese jedoch plötzlich verschwunden sei. Bei einer weiteren Vernehmung habe der Mann außerdem von diversen körperlichen Übergriffen der Vermieter auf die Frau berichtet.

Durch ergänzende Zeugenbefragungen und Finanzermittlungen ergab sich der Verdacht eines Kapitaldelikts. Spezialkräfte nahmen das Vermieterpaar wenige Tage später fest. Bei einer anschließenden Durchsuchung wurden im Haus umfangreiches Beweismaterial sowie die sterblichen Überreste der Frau entdeckt.

Frau vor ihrem Tod über Monate gequält?

Die beiden Angeklagten sollen die Frau über Monate hinweg gequält und Anfang 2024 ermordet haben. Anschließend soll der Mann die Leiche zerteilt und im Haus aufbewahrt haben. Bis Ende Oktober wurden 17 Fortsetzungstermine angesetzt.