Wie weit komme ich mit dem E-Auto auf der Autobahn? Diese Frage bewegt viele Fahrer und auch die, die sich für E-Autos interessieren. Das Netz der Ladestandorte wird dichter.

Für E-Autos entstehen an den Autobahnen in Nordrhein-Westfalen an zusätzlichen Standorten Schnellladepunkte. Nach Angaben der Autobahn GmbH werden allein im Rheinland auf sieben unbewirtschafteten Rastanlagen insgesamt 34 Schnellladeanschlüsse in Jahresfrist errichtet. 

Der erste der sieben Standorte befindet sich auf dem Parkplatz Helderloh der A3 bei Rees am Niederrhein. Dort seien acht Schnellladeanschlüsse installiert worden, die am Mittag (12 Uhr) in Betrieb genommen werden sollen. Der sogenannte Schnellladepark sei in Fahrtrichtung Niederlande zu erreichen. 

Jeder Anschluss stelle bis zu 400 Kilowatt zur Verfügung. Rechnerisch reiche das, um einen Mittelklassewagen in zehn Minuten mit Strom für 300 bis 500 Kilometer zu laden, erklärte die Autobahn GmbH. Seien beide Anschlüsse einer Säule belegt, könne jedes Auto mit mindestens 200 Kilowatt geladen werden.

Bundesweit lässt die Autobahn GmbH bis 2026 insgesamt 200 Ladeparks mit rund 1.000 Anschlüssen auf unbewirtschafteten Rastanlagen an Autobahnen bauen. Langfristig sollen es 4.000 sein. Das Netz sei so geplant, dass letztlich „alle zehn Fahrminuten Ladesäulen an den Autobahnen zu erreichen sind.“ 

ADAC: Ladeinfrastruktur in Deutschland stark verbesserungswürdig

Der ADAC sieht im Vergleich zu einigen Nachbarländern einen Nachholbedarf in Deutschland. So gebe es in Frankreich riesige Ladeparks an den Autobahnen, sagt ADAC-Experte Roman Suthold. An deutschen Autobahnen sei die Ladeinfrastruktur für Elektroautos noch stark verbesserungswürdig und das Laden von E-Autos dauere häufig viel zu lange. 

„Als Fahrer eines Elektroautos kann ich alternativ auch von der Autobahn abfahren und etwa in einem nahegelegenen Gewerbegebiet die Batterie aufladen“, rät Suthold. Wenn nun an unbewirtschafteten Rastanlagen zusätzliche Ladeplätze entstehen, werde es für Fahrer von E-Autos bequemer. 

„Die Hauptangst der Deutschen beim E-Auto ist die Reichweitenangst“, meint der ADAC-Experte. Zumindest an den Hauptstrecken wie der A1 oder der A3 in NRW seien aber bereits zahlreiche Ladestandorte zu finden. Der Ausbau des Ladenetzes sei auch wichtig, um der steigenden E-Auto-Zahl zu entsprechen.