Ein Warnstreik an Schulen bringt viele Schüler und Eltern in die Bredouille. Die Gewerkschaft GEW zieht Kritik auf sich. Bekräftigt aber wiederum, warum der Ausstand nötig ist.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat ihren dreitägigen Warnstreik an Berliner Schulen verteidigt und schwere Vorwürfe an Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) gerichtet. „Wir streiken, weil wir nicht mehr anders können“, erklärten die GEW-Landesvorsitzenden Martina Regulin und Gökhan Akgün zum Start des Ausstandes. Mit dem Warnstreik reagiere die GEW auf „anhaltende Ignoranz der Bildungsverwaltung“ im Hinblick auf die wachsende Arbeitsbelastung im Bildungsbereich.

Von heute bis Donnerstag hat die GEW zu einem dreitägigen Warnstreik für kleinere Klassen und bessere Arbeitsbedingungen an Schulen aufgerufen. Das betrifft Lehrkräfte und auch Erzieher, Sozialpädagogen oder Schulpsychologen. Folge ist teilweiser Unterrichtsausfall an etlichen Schulen, manche Schulen haben ganz geschlossen. Auch Horte sind von dem Warnstreik betroffen.

Senatorin macht GEW Vorhaltungen

Günther-Wünsch hatte die GEW zuletzt scharf kritisiert, weil derzeit Abiturprüfungen und Prüfungen für den Mittleren Schulabschluss (MSA) anstehen. Der für den Warnstreik gewählte Zeitpunkt lasse „ein notwendiges Maß an Verantwortungsbewusstsein und Sensibilität vermissen“, sagte sie an die Adresse der Gewerkschaft. 

Gewerkschaft kontert 

„Verantwortungslos ist nicht unser Streik, sondern die Verweigerungshaltung der Bildungsverwaltung“, konterte Akgün. Seit Jahren arbeiteten Lehrkräfte am Limit, doch der Senat ignoriere Verbesserungsvorschläge, sage Gespräche ab und bleibe stumm. Beschäftigte würden durch die bestehenden Bedingungen immer weiter zermürbt. „Der Skandal sind nicht die Streiktage, sondern die Zustände in unseren Schulen“, so Akgün.

Die Lage werde durch bereits umgesetzte und weitere geplante Kürzungen im Bildungsbereich verschärft, ergänzte Regulin. Die GEW werde im Anschluss an den Warnstreik über weitere Eskalationsschritte beraten. „Ohne Druck bewegt sich dieser Senat nicht.“