Im April 2024 fallen Schüsse in der Rüsselsheimer Innenstadt – später stirbt das Opfer im Krankenhaus. Das Landgericht Darmstadt will nun ein Urteil sprechen.
Rund ein Jahr nach den tödlichen Schüssen in der Rüsselsheimer Innenstadt im April 2024 wird das Landgericht Darmstadt am Dienstag (9.00 Uhr) sein Urteil im Mordprozess gegen einen Mann verkünden. Die Staatsanwaltschaft hatte in ihrem Plädoyer eine lebenslange Freiheitsstrafe wegen heimtückischen Mordes gefordert, weil der 41 Jahre alte Angeklagte seinem Opfer aufgelauert habe.
Der Verteidiger des Mannes hatte auf Totschlag plädiert, ohne ein Strafmaß zu nennen. Der Anwalt erklärte, dass der Getötete den Täter kurz vor den Schüssen gesehen habe. Zudem habe das Opfer im Februar 2024 dem späteren Schützen bei einem Kampf das rechte Ohrläppchen abgebissen, weswegen er mit einer Racheaktion habe rechnen müssen.
Geständnis am ersten Tag
Laut Staatsanwaltschaft soll der Angeklagte am 22. April 2024 in Rüsselsheim aus verletzter Ehre vor einem Lokal mehrfach auf seinen Landsmann geschossen haben. Der Angeschossene erlag wenige Tage später in einem Krankenhaus den Verletzungen. Der Angeklagte war einen Monat später in Schweden festgenommen und im Juni 2024 nach Deutschland ausgeliefert worden.
Am ersten Verhandlungstag hatte er gestanden, geschossen zu haben. Er war aber auch trotz Vermummung von Zeugen erkannt worden. Die beiden Albaner lebten seit 2023 in Rüsselsheim und hatten laut Zeugen Streit.