Es geht um viel Geld: Zwei Projekte aus Rheinland-Pfalz haben sich als Exzellenzcluster beworben, eines davon erfolgreich. Was genau machen die Forscher und Forscherinnen?
Die Johannes Gutenberg-Universität (JGU) in Mainz bekommt in den kommenden Jahren eine millionenschwere Förderung für ein Forschungsprojekt. Es wurde als Exzellenzcluster ausgewählt, wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Wissenschaftsrat bekanntgaben.
Die Förderung betrage bis zu 66 Millionen Euro für die nächsten sieben Jahre, schrieb die JGU. Der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Clemens Hoch (SPD) gratulierte allen Beteiligten. „Ich ermutige sie alle, sich auf dem weiteren Weg intensiv für die Rhein-Main-Universitäten zu engagieren“, sagte er laut Mitteilung der JGU. „Wie bisher wird sie das Land weiter bei der Umsetzung ihrer Ideen nach Kräften unterstützen.“
Eine Art neue Physik
Bei dem ausgewählten Antrag handelt es sich um einen Folgeantrag für das Cluster „Prisma++“. Das steht für Precision Physics, Fundamental Interactions and Structure of Matter, also Präzisionsphysik, grundlegende Wechselwirkungen und Struktur der Materie.
Grob gesagt suchen Wissenschaftler des Instituts für Physik, des Instituts für Kernphysik und des Helmholtz-Instituts Mainz nach einer Art neuer Physik, die über das Standardmodell der Teilchenphysik hinausgeht. Dieses kann bestimmte Phänomene im Universum wie die Existenz von dunkler Materie nicht erklären.
Die Wissenschaftler untersuchen, ob es nicht doch bislang unbekannte Kräfte und Teilchen gibt, die Erklärungen bringen. Bestandteil dieses Clusters ist auch der Teilchenbeschleuniger MESA, ein Energie zurückgewinnender, supraleitender Beschleuniger, der in Mainz gerade entsteht.
Zweiter Antrag wurde nicht ausgewählt
Einen zweiten Antrag reichte die JGU gemeinsam mit der Technischen Universität Darmstadt und dem Max-Planck-Institut für Polymerforschung ein: das Projekt „CoM2Life“ Dieses wurde nicht für eine Förderung ausgewählt. Im Kern geht es in dem Projekt um die Entwicklung weicher Biomaterialien, die mit lebenden Systemen, Zellen oder Gewebe, in Kommunikation treten können. Solche Biomaterialien können künftig vielleicht einmal dazu beitragen, Tierversuche ersetzen zu können oder dazu führen, dass langfristig künstliche Organe entwickelt werden können.