Im zivilen Flugzeugbau sieht sich die deutsche Industrie im europäischen Verbund an der Weltspitze. Bei Militär und Raumfahrt brauche es in der aktuellen Lage mehr Schub.

Nach einem starken Wachstum in der zivilen Luftfahrt will die deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie im militärischen Sektor nachlegen. Das Sondervermögen für die deutsche Verteidigungsfähigkeit müsse konsequent bei heimischen Unternehmen investiert werden, verlangt der Branchenverband BDLI. „Unsere Unternehmen sind durch Investitionen in Vorleistung gegangen, jetzt muss die Politik ihren Beitrag liefern“, betont BDLI-Präsident Michael Schöllhorn. 

Neben Rüstungsaufträgen erwarten die Unternehmen auch öffentliche Unterstützung bei der Raumfahrtforschung, wo die europäische Eigenständigkeit angesichts von Kürzungen bei der Nasa wichtiger sei denn je. Die weltweit führende Rolle Europas in der zivilen Luftfahrt müsse über fortgesetzte Forschungsprogramme auf nationaler und europäischer Ebene gesichert werden. 

Zwei Drittel gehen in den Export

Nach Zahlen des Verbandes ist der Umsatz der Branche im vergangenen Jahr gegen den Trend der deutschen Industrie um 13 Prozent auf 52 Milliarden Euro gewachsen. Das Wachstum hat allein die zivile Luftfahrt erreicht, deren Erlöse um 18 Prozent auf 39 Milliarden Euro angestiegen sind. Militär (10 Mrd) und Raumfahrt (3 Mrd) bleiben hingegen unverändert. Die Zahl der Beschäftigten wuchs um 4 Prozent auf 120.000 Menschen. Zwei Drittel der Produktion gingen in den Export und die Ausgaben für Forschung und Entwicklung beliefen sich auf rund 3,6 Milliarden Euro.