Die USA fordern, dass der Iran seine Urananreicherung einstellt – für Teheran eine rote Linie. Nun treffen beide Seiten in einem entscheidenden Moment der Verhandlungen erneut aufeinander.

Im Streit um das iranische Atomprogramm hat die fünfte Verhandlungsrunde zwischen Washington und Teheran begonnen. In Rom nahmen der US-Sondergesandte Steve Witkoff und Irans Außenminister Abbas Araghtschi ihre Gespräche unter Vermittlung des Golfstaats Omans auf, wie die iranischen Nachrichtenagenturen Isna und Tasnim berichteten. Beobachtern zufolge treten die Gespräche nun in eine entscheidende Phase.

Vor der omanischen Botschaft in Rom versammelten sich zahlreiche Journalistinnen und Journalisten, wie eine dpa-Reporterin berichtete. Mehrere Konvois der Verhandlungsdelegationen trafen an der diplomatischen Vertretung im Nordwesten der italienischen Hauptstadt ein.

Streit um zentrale Frage der Urananreicherung

Die USA fordern von der iranischen Regierung, die Urananreicherung vollständig einzustellen – aus Sicht Washingtons eine notwendige Maßnahme, um eine Entwicklung iranischer Atomwaffen dauerhaft zu verhindern. Teheran weist diese Forderung zurück, zeigt sich jedoch bereit, das Atomprogramm wieder einzuschränken und strengere Kontrollen zu gewähren. Sollten die USA an ihrer Position festhalten, werde es keinen Deal geben, erklärte Araghtschi.

Experten sehen die Gespräche nun in einer Schlüsselphase. Angesichts der Differenzen ist die Atmosphäre rund um die Verhandlungen deutlich angespannt. US-Medienberichten zufolge plant Israel bereits einen möglichen Angriff auf iranische Atomanlagen, sollten die Gespräche scheitern. Irans Generalstab warnte vor einem Angriff und drohte mit einer entschiedenen Reaktion.