Muss Potsdams Oberbürgermeister gehen? Die Beteiligung am Bürgerentscheid zur Abwahl dürfte unter 50 Prozent liegen.

Der Potsdamer Wahlleiter geht nach einer ersten Schätzung davon aus, dass die Beteiligung am Bürgerentscheid zur Abwahl des Oberbürgermeisters bei um die 40 Prozent liegt. Das sagte Wahlleiter Stefan Tolksdorf kurz nach der Schließung der Wahllokale. Die Auszählung der abgegebenen Stimmen lief zu dem Zeitpunkt aber noch.

„Das Wetter wird einen Beitrag geleistet haben, aber nicht der alleinige Grund sein“, sagte er zur Beteiligung am Bürgerentscheid. Diese könnte in etwa auf dem Niveau der Oberbürgermeister-Stichwahl von 2018 liegen.

Das Wetter in Potsdam war regnerisch. Eine Wahlbeteiligung wie bei Landtagswahlen sei auch nicht zu erwarten gewesen, meinte Tolksdorf. 

Die Bürger von Potsdam konnten bis 18 Uhr darüber entscheiden, ob der SPD-Rathauschef Mike Schubert abtreten muss oder weiter im Amt bleibt. Rund 143.000 Menschen ab 16 Jahren waren wahlberechtigt. 

Wichtig ist die Beteiligung an der Abstimmung. Oberbürgermeister Schubert muss gehen, wenn eine Mehrheit der Wählenden für seine Abwahl stimmt und die Mehrheit der Ja-Stimmen mindestens 25 Prozent der Wahlberechtigten umfasst. Das sind laut Wahlleitung 35.764 Stimmen. 

Der 52 Jahre alte SPD-Rathauschef steht seit längerem in der Kritik. Parteiübergreifend werfen ihm Stadtfraktionen Führungsversagen vor. Zuletzt geriet Schubert wegen eines Ermittlungsverfahrens wegen kostenloser VIP-Tickets unter Druck. Es wurde aber gegen Geldauflagen eingestellt.