Die Gewerkschaft hat landesweit zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Der hat zwar Auswirkungen auf die Menschen – aber nur in einigen Bereichen.

Die Auswirkungen des ganztägigen Verdi-Warnstreiks in Teilen Thüringens halten sich in Grenzen. In Erfurt gebe es lediglich Einschränkungen in der Führerscheinstelle, wo heute spontane Termine nicht möglich seien, sagte eine Stadtsprecherin. Auch in Weimar oder Jena lief die Verwaltung nach Angaben von Sprecherinnen ohne größere Probleme. Die Gewerkschaft hatte auch in Gotha, Gera, mehreren Landratsämtern, Sparkassen oder Jobcentern zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. 

Müllentsorgung läuft größtenteils weiter

Auch die bestreikte Müllentsorgung in den drei Städten ist nicht komplett zum Erliegen gekommen. In Erfurt seien mehr Mitarbeiter zur Arbeit erschienen als gedacht, sagte ein Sprecher der Stadtwerke. Zwei Wertstoffhöfe seien geöffnet, und eine Handvoll Entsorgungsfahrzeuge sei unterwegs. Sie sollen vor allem Tonnen entleeren, die wegen vorheriger Arbeitsniederlegungen teils seit Wochen nicht geleert wurden, so der Sprecher. In Jena ist die Müllabfuhr laut einer Sprecherin regulär im Einsatz, in Weimar müsse teils priorisiert werden. 

Drei Kitas in Erfurt geschlossen

Auch kommunale Kitas werden von der Gewerkschaft bestreikt – betroffen sind die Städte Erfurt, Jena und Gotha. In der Landeshauptstadt mussten drei Kitas ganz schließen, andere verkürzten ihre Öffnungszeiten. In Jena blieben alle Einrichtungen mit teils verkürzten Öffnungszeiten geöffnet. In Gotha konnte die Stadt auf Anfrage noch keine Auskunft geben.

Bei den Jobcentern ist der Geschäftsbetrieb nach Angaben der Regionaldirektion der Arbeitsagentur nicht beeinträchtigt. Wo genau sich Mitarbeiter am Warnstreik beteiligen, sei aber nicht bekannt, sagte ein Sprecher. 

Kundgebung in Erfurt 

Die Streikenden trafen sich am Vormittag zu einer Kundgebung in Erfurt. Die Polizei ging im Vorfeld von etwa 500 Teilnehmern aus, aktuelle Zahlen liegen einer Sprecherin zufolge bisher nicht vor. 

In den Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst gehen am Freitag die Verhandlungen weiter. Die Gewerkschaften fordern acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber monatlich 350 Euro mehr, sowie mehr freie Tage. Die Arbeitgeber haben diese Forderungen als nicht finanzierbar zurückgewiesen.