In einem Luxushotel in Mexiko brauchen zwei Familien medizinische Hilfe. Doch sie weigern sich, dubiose Dokumente zu unterschreiben – und werden daraufhin festgehalten.
Es sollte eine entspannte Zeit in einem mexikanischen Luxushotel werden, aber zwei kanadische Familien erlebten stattdessen einen Horrorurlaub. Wie der Sender CBC berichtet, erlitten Mitglieder der Familien während ihres Aufenthalts in Cancun wohl eine Lebensmittelvergiftung. Danach fühlten sie sich vom Personal wie Geiseln behandelt.
Jesslyn S. war mit ihrem Mann und ihren Söhnen (Teenager und vier Monate alt) nach Mexiko gereist, um dort die Weihnachtsferien zu verbringen. Am Weihnachtsmorgen habe sie die Rezeption aufgesucht, da ihr Mann ständig erbrechen musste und medizinische Hilfe benötigte. Doch die Mitarbeiter des Hotels versuchten stattdessen, sie zu einer Unterschrift zu zwingen.
Die Rezeption habe ihr eine Geheimhaltungsvereinbarung vorgelegt, berichtet S. „Das müssen Sie unterschreiben“, soll das Personal ihr gesagt haben. Sonst werde kein Arzt für ihren Mann gerufen. „Ich sagte: ‚Das unterschreibe ich auf keinen Fall, denn es besagt, dass man nichts sagen darf und nicht ins Hotel kommen darf'“, erzählt die Frau.
Offenbar stand in dem Dokument, dass Gäste, die medizinische Hilfe in Anspruch nehmen wollen, das Hotel nicht verantwortlich machen dürften. Zudem sei ihnen untersagt, öffentlich über ihre Erfahrungen zu sprechen.
Hotel in Mexiko hindert weitere Familie an Fahrt ins Krankenhaus
Auch Allison F., ihr Mann Andy Y. und ihr vierjähriger Sohn erkrankten in dem Hotel schwer. Die Familie wollte ein Krankenhaus aufsuchen, doch auch sie wurden vom Personal gedrängt, die Geheimhaltungsvereinbarung zu unterschreiben, um das Hotel verlassen zu können.
„Mein Sohn musste sich ständig übergeben und zitterte, und sie ließen uns nicht gehen“, berichtet F. Es sei klar gewesen, „dass sie sich wirklich nicht um uns oder unsere Gesundheit kümmerten.“ Das Resort habe ihr sogar 500 Dollar angeboten, doch sie lehnte ab. Anschließend habe das Personal die Familie 90 Minuten lang im Hotel festgehalten.
Beide Familien, die sich vor ihrer Begegnung im Resort nicht kannten, unterzeichneten keines der Dokumente. Ihren Angaben zufolge kennen sie jedoch Gäste, die sich bestechen ließen. Demnach lagen die Entschädigungsangebote zwischen 500 und 1000 Dollar.
Politiker in Mexiko und Kanada reagieren auf Trump. 10.50
Vorwürfe werden geprüft
Den Vorwürfen wird laut den Blue Diamond Resorts, zu denen das Hotel gehört, nun nachgegangen. „Wir führen derzeit eine interne Untersuchung der Berichte durch und können uns derzeit nicht weiter dazu äußern“, sagte Alejandro Rodríguez del Peón, Vizepräsident für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. „Sie können jedoch sicher sein, dass wir uns dieser Angelegenheit mit größter Sorgfalt und Aufmerksamkeit widmen werden.“
Der Sprecher fügte hinzu, dass in den Resorts „strenge Standards gelten, die die örtlichen Gesundheitsvorschriften entweder erfüllen oder übertreffen“. Eine besonders strikte Umsetzung dieser Vorschriften mussten die kanadischen Familien am eigenen Leib erfahren.