Die gefesselte Frau konnte mit ihrer Nase das Tablet entsperren und mit Sprachnachrichten Hilfe holen. Laut Anklage hatte ein Nachbar sie unter einem Vorwand in seine Wohnung gelockt und vergewaltigt.
Das Opfer konnte trotz Knebel und Fesseln Hilfe holen: Vor dem Landgericht Mönchengladbach wird am Dienstag (ab 14.00 Uhr) das Urteil in einem aufsehenerregenden Kriminalfall erwartet. Das Opfer einer Vergewaltigung, eine 22 Jahre alte Frau, hatte sich gefesselt und geknebelt zu ihrem Tablet gerobbt, es mit der Nase geöffnet und Hilferufe absetzen können.
Dem angeklagten 53-Jahre alten Mann werden Vergewaltigung, gefährliche Körperverletzung und Geiselnahme vorgeworfen. Er hatte im Prozess die Vorwürfe umfassend eingeräumt. Er stand zum Zeitpunkt der Tat unter Bewährung und muss mit einer empfindlichen Haftstrafe rechnen. Die Plädoyers müssen noch gehalten werden.
Laut Anklage hatte er im August 2024 in Viersen bei seiner Nachbarin in einem Mehrfamilienhaus geklingelt und wegen einer Schnittverletzung um Hilfe gebeten. In seiner Wohnung hatte er die Frau gewürgt, gefesselt, mit einem Messer bedroht, geknebelt und vergewaltigt.
Die junge Frau soll ihm aus Angst auch die Pin-Nummer ihrer Bankkarte genannt haben. Dann soll der Mann sie in ihre Wohnung zurückgebracht haben, um mit der erbeuteten Bankkarte loszuziehen. Währenddessen konnte die Frau zu ihrem Tablet robben, es entsperren und Hilferufe an Schwester und Schwager schicken.