Wasser ist kostbar. Wird es knapp, sollten auch Hobbygärtner sparsam damit umgehen. In langen Trockenperioden können Bewässerungssysteme dabei helfen, effizient zu gießen.

Seit mehr als 90 Jahren werten Meteorologen in Deutschland das Wetter aus. Demnach war es von Anfang Februar bis Mitte April noch nie so trocken wie 2025. Im Mittel fielen nur 40 Liter Regen pro Quadratmeter. Die Folgen schmecken vor allem den Schrebergärtnern im Norden und Nordwesten Deutschlands gar nicht. Wassertanks und Regentonnen sind so gut wie leer. Der im Sommer 2024 noch sattgrüne Rasen gleicht jetzt schon einer knochentrockenen braunen Stoppelwiese. Dabei hat der richtige Sommer noch gar nicht angefangen. Guter Rat ist also teuer, wenn das mühsam vorgezogene Gemüse nicht verdursten soll. Die Lösung: Leitungswasser.

Doch weil auch das Wasser aus dem Hahn immer kostbarer (und damit teurer) wird, sollten wir effizient und so sparsam wie möglich damit umgehen. Und hier kommen automatische Bewässerungssysteme ins Spiel. Welche sich für Garten, Balkon, Hecken, Hochbeet oder Rasen am besten eignen und wie man Tomaten & Co. auch ohne Strom und Wasseranschluss zuverlässig versorgen kann, lesen Sie im folgenden Artikel.

Bewässerungssystem für Balkon und Terrasse: Jeder Tropfen zählt

Die Pflanzen auf Balkon und Terrasse sind vor allem in der Urlaubszeit auf sich allein gestellt. Schaut die Gießkanne zwei Wochen oder länger nicht vorbei, lassen die Blumen in den Kästen traurig die Köpfchen hängen. Auch das Balkongemüse überlebt eine längere gießfreie Zeit nicht. Genau dafür wurde die sogenannte Tropfenbewässerung erfunden. Die simple Idee: Eine kleine Pumpe speist diverse Schläuche mit Wasser aus einem Eimer oder Kanister. An deren Enden wird in wählbaren Abständen tropfenweise Wasser in Balkonkästen, Kübel oder kleine Hochbeete abgegeben. Mit dem AquaBloom Set von Gardena können bis zu 20 Pflanzen gleichzeitig mit Wasser versorgt werden. Abgesehen von den drei wiederaufladbaren Batterien im Solarpanel (im Lieferumfang enthalten) sorgt die Sonne dafür, dass das System funktioniert. Denn die Steuereinheit wurde mit einem Solarpanel ausgestattet, das die Pumpe mit Energie versorgt. Und die soll ausreichen, auch Pflanzen in einer Höhe von vier Metern zu bewässern.

Rasen im Garten bewässern: Diese Systeme eignen sich

Eine Sache vorweg: Das Bewässern von größeren Rasenflächen, egal ob privat, in Parkanlagen oder Fußballstadien, sollte immer die allerletzte Option sein. Tausende Liter Trinkwasser auf Wiesen zu verteilen, damit die Halme akkurat sprießen und der Rasen nicht vertrocknet, kann nur die Ausnahme sein. In der Regel kommt die Wiese in unseren Breiten sehr gut mit natürlichen Niederschlägen klar. Die Halme sind genügsam und stellen sich auch auf saisonale Schwankungen ein. Dennoch kann es in längeren Trockenperioden sinnvoll sein, mit Wasser aus der Regentonne oder der Leitung nachzuhelfen. Hierfür bieten sich – je nach Größe des Grüns – Rasensprenger an, die über den Gartenschlauch (z.B. 20 Meter von Gardena) an einer Zeitschaltuhr gekoppelt werden. Das hat gleich zwei Vorteile: Zum einen kann die „Regenzeit“ gezielt programmiert werden, sodass die Wiese auch bei längerer Abwesenheit mit kühlem Nass versorgt wird. Zum zweiten lässt sich die tatsächlich notwendige Wassermenge mit solchen sogenannten Bewässerungscomputern recht genau einstellen.

Die wahrscheinlich smarteste Lösung, automatische Sprinkleranlagen im Garten zu installieren, sind Versenkregner. Die werden nicht auf die Rasenfläche gestellt, sondern unter der Grasnarbe platziert. Darüber nachzudenken, lohnt sich vor allem, wenn der Rasen neu angelegt wird, weil die versenkten Regner an ein unterirdisches Rohrsystem angeschlossen werden müssen. Für kleinere Gärten und alt ehrwürdige Rasenflächen lohnt sich dieser zeit- und kraftraubende Aufwand eher nicht. 

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Bewässerungssystem für Gemüsebeete: So klappt’s am besten

Um das selbst angebaute Gemüse durch trockene Sommerwochen zu manövrieren, helfen weder unterirdisch installierte Bewässerungssysteme noch solche, die das Wasser nur tröpfchenweise in Balkonkästen rieseln lassen. Ein Rohrsystem ist dennoch sinnvoll, weil die Pflanzen in den Beeten und Hochbeeten so noch präziser gegossen werden können. Statt unter der Erde werden die Leitungen bei diesem Bewässerungssystem aber überirdisch verlegt. Statt über Tropfschläuche wird das Wasser per Sprühdüse auf den Blumen- oder Gemüsebeeten verteilt. Auch für Gewächshäuser ist diese Lösung denkbar. Das Bewässerungssystem von Elgo eignet sich für Flächen von 5 bis 8 m².  

Und so funktioniert das: Zunächst muss das flexible Verlegerohr entsprechend der Größe der Beete oder des Gewächshauses zurecht geschnitten werden. Danach platziert man die Sprühdüsen an den Ecken und nach Bedarf an anderen Stellen. Wie weit gesprüht wird, lässt sich meist über kleine Ventile regeln. Auch die Höhe der Sprühdüsen kann in der Regel an die Wuchshöhe der Pflanzen angepasst werden. Wer keinen gießfreudigen Nachbarn hat, koppelt dieses Bewässerungssystem am besten mit einer Steuereinheit. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Wasser. Zum Ausprobieren auf kleiner Fläche genügen diese Kleinflächendüsen mit einer Reichweite zwischen zehn und 40 Zentimetern. Sie sind mit einem 13 Millimeter starken Verlegerohr kompatibel.

Bewässerungsystem für Zimmerpflanzen: Klein, aber oho

In der Urlaubszeit müssen vor allem Zimmerpflanzen häufig mehrere Tage ohne Wasser auskommen. Auch das muss nicht sein. Kleine, per App steuerbare, Systeme versorgen Yucca & Co. während des Urlaubs mit Wasser und Nährstoffen. Die Sets bestehen meist aus einem kleinen Wasserbehälter, einem Steuergerät mit integrierter Wasserpumpe und einigen Schläuchen, die zu den Pflanztöpfen geführt werden. Gespeist werden die Systeme mit Batterien (zum Beispiel von Rainpoint) oder kleinen Solarpanels. 

Quellen:Statista