Sie kennen sich lange, sie schätzen sich: Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko und Ex-Red-Bull-Titelsammler Sebastian Vettel. Kein Wunder, dass Marko Vettel als Ideal-Nachfolger sieht.
Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko hat Sebastian Vettel (37) als seinen „idealen Nachfolge-Kandidaten“ bezeichnet. Wie lange der bald 82 Jahre alte Österreicher genau seinen Job noch machen will, erklärte Marko am Rande des Großen Preises von Saudi-Arabien zwar nicht. Allerdings sagte er dem Sender Sky: „Es ist ganz klar, irgendwann geht es nimmer – auch vom Alter her.“ Die Reisestrapazen seien nicht unerheblich.
„Es wäre natürlich toll, wenn ein Mann so wie Sebastian das weiter übernehmen würde“, sagte Marko zu einem möglichen Red-Bull-Motorsportberater Vettel. Das Juniorenprogramm sei das eine. Und Vettel arbeite ja auch schon mit Mädchen im Kartbereich. „Das andere ist natürlich die große strategische Ausrichtung von so einem Formel-1-Team“, betonte Marko.
Vettels Reaktion lässt alles offen
„Ob das etwas für mich in der Zukunft ist, wird man sehen“, sagte Vettel bei Sky. Er sei nach wie vor mit ihm in Kontakt mit Marko. „Solange er das noch genießt und sich dem Job gewachsen fühlt, ist er mit seiner Erfahrung in einer einzigartigen Rolle – vor allem was die Dynamiken im Team angeht. Das kennt er am besten. Es wird schon schade, wenn er irgendwann ausscheidet aus der Position. Dann muss es sich in eine neue, andere Richtung entwickeln.“
Marko glaubt, dass Vettel sich auch schnell in der Rolle zurechtfinden würde. „Da braucht er kein Jahr. Das sind zwei Rennen und er hat das im Griff.“ Und der Österreicher ist sich sicher: „Ich glaube, dass Sebastian sich gefunden hat und jetzt weiß, was er in Zukunft machen will – und das ist in erster Linie Motorsport.“
Vettel fuhr nach seiner Beförderung vom damaligen Toro-Rosso-Team (heute Racing Bulls) von 2009 bis Ende 2014 für Red Bull. Damals wie auch heute noch ist Christian Horner der Teamchef. Vettel gewann 2010, 2011, 2012 und 2013 die Fahrerweltmeisterschaft. Seine Karriere beendete er nach der Saison 2022.
Marko seit dem Red-Bull-Einstieg dabei
Neben seinem Engagement für die Umwelt setzt er sich nach seiner aktiven Laufbahn auch für Diversität im Motorsport ein. In Dschidda organisierte er in dieser Woche zum zweiten Mal nach 2021 das „Race4Women“.
Marko ist seit dem Einstieg von Red Bull zur Saison 2005 dabei – und praktisch nicht wegzudenken. Er fuhr selbst 1971 und 1972 in der Formel 1. Als ein Stein sein Visier durchschlug und er sein linkes Auge verlor, war die Karriere vorbei.
Als Motorsportberater von Red Bull kehrte der promovierte Jurist aus Graz über 30 Jahre später zurück in die Formel 1. Mit Red Bulls Gründer Dietrich Mateschitz, der im Oktober 2022 starb, verband ihn eine Freundschaft. Marko verantwortet auch das Juniorenprogramm von Red Bull, aus dem sowohl Vettel als auch der aktuelle Red-Bull-Star Max Verstappen kommen.