Seit einem Jahr darf in Deutschland unter bestimmten Voraussetzungen legal gekifft werden. Das hat sichtbare Auswirkungen auf die Kriminalitätsstatistik.

Die Zahl der Straftaten im Zusammenhang mit Cannabis hat sich in Berlin seit der Teillegalisierung mehr als halbiert. Zwischen April 2024 und März 2025 wurden rund 2.300 Straftaten festgestellt, wie aus einer Antwort der Berliner Gesundheitsverwaltung auf eine schriftliche Anfrage des Grünen-Abgeordneten Vasili Franco hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zwischen April 2023 und März 2024 waren es noch rund 8.430.

Seit dem 1. April 2024 dürfen Erwachsene bis zu 25 Gramm Cannabis in der Öffentlichkeit mit sich führen, bis zu 50 Gramm in ihrer Wohnung aufbewahren und bis zu drei Cannabis-Pflanzen privat anbauen. Vieles, was vorher illegal war, ist inzwischen nicht mehr verboten.

Illegalen Handel gibt es immer noch

Die Zahlen zeigten deutlich, dass Polizei und Justiz durch die Teillegalisierung entlastet würden, sagte Franco in einer Mitteilung. „Die Entkriminalisierung sollte dazu führen, dass Konsumierende nicht mehr unnötig verfolgt, kriminalisiert und stigmatisiert werden. Genau dieses Ziel wurde erreicht.“

Ein Großteil der Straftaten machten in den vergangen zwölf Monaten der unerlaubte Handel (1.175 Fälle) sowie die unerlaubte Ab- und Weitergabe von Gras (550 Delikte) aus. Ordnungswidrigkeiten wurden nach Angaben der Verwaltung rund 120 erfasst. Dazu zählen etwa das Kiffen in der Nähe von Spielplätzen oder ein leichtes Überschreiten der Besitzobergrenze außerhalb des Wohnsitzes.

Demonstration zum Welt-Cannabis-Tag in Berlin

Am 20. April feiern Kiffer den Welt-Cannabis-Tag. In Berlin ist ab 14.00 Uhr eine Demonstration am Brandenburger Tor geplant. Es wurden 5.000 Menschen angemeldet.

Versammlungen Berlin