Die Fotografin Cinzia Canneri rückt mit ihrem preisgekrönten Langzeitprojekt ostafrikanische Frauen in den Fokus, die sexualisierte Gewalt und Vertreibung überlebt haben. 

2017 begann Fotografin Cinzia Canneri, die Erfahrungen eritreischer Frauen zu dokumentieren, die vor der repressiven Regierung flohen. Seit dem Ausbruch des Krieges in der Region Tigray in Nordäthiopien im Jahr 2020 hat sich ihr Blickfeld auf die Geschichten tigrayanischer Frauen erweitert, die vor einer bewaffneten Invasion fliehen. Beide Gruppen sind Opfer systematischer sexueller Gewalt – Vergewaltigung, Erschießung, Folter – geworden, über die aufgrund der sozialen Stigmatisierung, der begrenzten Gesundheitseinrichtungen sowie des mangelnden Zugangs für Journalisten in den Medien nur unzureichend berichtet werde, heißt es auf der Seite des World Press Photo Awards

Der jährlich stattfindende Wettbewerb würdigt die besten Fotojournalisten und Dokumentarfotografen der Welt. Indem die Geschichten und Stimmen der Überlebenden in den Vordergrund gerückt werden, stelle dieses Projekt die Idee der Resilienz als eine komplexe gemeinsame Herausforderung im Kampf gegen Schmerz, Trauma und Verlust neu dar.

In diesem Jahr wurden aus 59.320 Einreichungen 42 Gewinner ausgewählt und ausgezeichnet. Einige der preisgekrönten Bilder laden den Betrachter ein, sich mit übersehenen Geschichten und Schicksalen aus der ganzen Welt zu beschäftigen. So auch das Werk der Siegerin der Kategorie „Langzeitprojekt“ in Afrika: „Women’s Bodies as Battlefields“ von Cinzia Canneri.

Am 17. April wurde aus allen regionalen Gewinnern und Kategorien das Pressefoto des Jahres 2025 gekürt.