Nach zehn Staffeln hat Tim Mälzers „Kitchen Impossible“ das deutsche Fernsehen nachhaltig verändert. Höhepunkt des Jubiläums: Das langersehnte Duell mit Jamie Oliver.
Es begann unscheinbar mit einer Pilotfolge kurz vor Weihnachten 2014, die kaum jemand sah. Heute, zehn Staffeln später, hat „Kitchen Impossible“ nicht nur Quotenrekorde gebrochen, sondern die gesamte deutsche TV-Landschaft nachhaltig verändert. Tim Mälzers kulinarischer Wettkampf hat das Genre der Kochshows neu definiert und beweist, dass auch im Streaming-Zeitalter lineares Fernsehen noch Millionen begeistern kann.
„Vermutlich ist ‚Kitchen Impossible‘ die ehrlichste Sendung, die es im Fernsehen gibt“, so beschreibt der Produzent und Regisseur Sven Steffensmeier das Erfolgsformat. Den Köchen wird kein Wort in den Mund gelegt – Mälzers berüchtigte Fäkalsprache inklusive. Diese Authentizität hat das Publikum von Beginn an überzeugt, auch wenn der Start holprig war.
Die Pilotfolge im Dezember 2014 floppte zunächst. Der Zeitpunkt hätte nicht schlechter gewählt sein können – ein Tag vor Weihnachten. Trotzdem glaubten die Produzenten an den Erfolg und versuchten es ein Jahr später erneut. Mit durchschlagendem Erfolg.
„Eine erfolgreiche Marke muss ständig neu gedacht werden. Bei ‚Kitchen Impossible‘ heißt das für uns: kontinuierlich innovativ bleiben, ohne den Kern zu verlieren“, erklärt Steffensmeier im Gespräch. „Wir haben selbst auf dem Höhepunkt des Erfolges nie aufgehört, am Format zu feilen und neue Ausgaben wie das Weihnachtsspecial oder die Best-Friends-Edition zu entwickeln.“
Inzwischen kann „Kitchen Impossible“ auf beeindruckende Zahlen zurückblicken: zehn Staffeln mit insgesamt 87 Folgen, 245 kulinarische Ziele in 37 Ländern weltweit und 773 Drehtage. 66 Köchinnen und Köche haben sich den Herausforderungen gestellt, darunter 31 Sterneköche. Der Aufwand für jede einzelne Folge ist enorm: zwölf Drehtage und 90 Tage Schnittarbeit fließen in eine Episode – eine Investition in Qualität, die im deutschen Fernsehen ihresgleichen sucht.
Genau hier liegt die Stärke des Formats: Tim Mälzer ist nicht austauschbar. Seine charakteristische Herangehensweise an unbekannte Gerichte – erst riechen, dann analysieren, schließlich mit den Händen zerlegen – ist längst zum Markenzeichen geworden. Mit einer Gewinnquote von 57,3 Prozent nach neun Staffeln (43 Siege, 30 Niederlagen, 2 Unentschieden) beweist er zudem, dass hinter der großen Klappe auch handwerkliches Können steckt.
„Das Magische an ‚Kitchen Impossible‘ ist seine Einfachheit“, sagt Steffensmeier. „Selbst mit den größten Stars der Welt bleibt es im Kern eine Geschichte über den Kampf gegen das eigene Scheitern. Diese fundamentale menschliche Erfahrung funktioniert in jeder Kulisse, mit jedem Protagonisten – das macht die Sendung zeitlos.“
Endlich das Traumduell: Jamie Oliver gegen Tim Mälzer
In seinem Jubiläumsjahr wartet das Format mit einem besonderen Highlight auf, auf das Fans seit Jahren gehofft haben: Tim Mälzer trifft endlich auf seinen langjährigen Kumpel Jamie Oliver. Die beiden Jugendfreunde, die einst gemeinsam im legendären „River Café“ in London kochten, stehen nach Jahren wieder zusammen am Herd. Mit dem gemeinsamen Mentor Gennaro Contaldo als Aufgabensteller wird dieses Wiedersehen zur emotionalen Reise in ihre Vergangenheit.
„Die Produktion mit Jamie war eine logistische sowie erzählerische Herausforderung – nur drei Drehtage für eine komplette Folge“, berichtet Steffensmeier über das langersehnte Treffen der Kochkameraden. „Zu erleben, wie dieser absolute Weltstar am Ende überwältigt vor der Kamera sitzt und sagt: ‚Das hätte ich nicht erwartet‘ – das war ein Gänsehautmoment für das ganze Team und wird es auch für den Zuschauer.“
Neben diesem Traumduell verspricht die Jubiläumsstaffel weitere spektakuläre Folgen: Eine „Best Friends Edition“ in New York, ein Teamduell mit Rapper Marteria gegen The Duc Ngo und Sido sowie der traditionelle Showdown gegen Tim Raue, diesmal in Brasilien und Dänemark. Auch eine Premiere steht an: Erstmals schicken Mälzer und sein Rivale Maximilian Strohe ihre Küchenchefs ins Rennen, während sie selbst als Mentoren fungieren.
„Mit der Jubiläumsstaffel haben wir die Grenzen des Formats neu definiert. Statt klassischer TV-Strukturen hat das Team rund um Producerin Giuseppina Goduto praktisch acht cineastische Einzelstücke geschaffen“, verrät Steffensmeier. „Die zehnte Staffel ist die Explosion all dessen, was wir über die Jahre weiterentwickelt haben – von der visuellen Sprache bis zum emotionalen Storytelling.“
Mälzers „Kitchen Impossible“ ist ein deutscher Exportschlager
„Kitchen Impossible“ hat einen Paradigmenwechsel im deutschen Fernsehen eingeleitet. Vor Mälzers Format dominierten seichte Kochshows die Bildschirme. Die Sendung bewies, dass kulinarische Unterhaltung auch emotional, cineastisch und intellektuell anspruchsvoll sein kann. Mit seiner dokumentarischen Herangehensweise hat das Format gezeigt, dass Reality-TV nicht auf niedrigem Niveau operieren muss, sondern auf echte Emotionen statt inszenierte Konflikte setzen kann.
Als deutscher Exportschlager wurde das Konzept international adaptiert und demonstriert, dass deutsche TV-Produktionen durchaus Weltklasseniveau erreichen können. In Zeiten, in denen lineares Fernsehen zunehmend um Aufmerksamkeit kämpft, bindet „Kitchen Impossible“ ein treues Millionenpublikum – ein deutliches Zeichen, dass Qualitätsinhalte auch im traditionellen TV Zukunft haben.
Tim Mälzer, der sich selbst einmal als „kulinarischer Stiefel auf zwei Beinen mit deutschen Sprachkenntnissen“ bezeichnete, hat mit seiner Show nicht nur sein persönliches Meisterwerk geschaffen, sondern die gesamte Branche nachhaltig geprägt. Oder wie er in einem seiner zahlreichen Kultsprüche sagt: „Ich bin das für die Kulinarik, was Jesus für die Weltreligion war: Eine neue Zeitrechnung.“
„Kitchen Impossible“ wird von EndemolShine Germany in Zusammenarbeit mit Potatohead Pictures GmbH produziert. „Kitchen Impossible“ ist ab 27.4. immer sonntags ab 20.15 Uhr auf Vox zu sehen und kann vorab bei RTL+ gestreamt werden.
Transparenzhinweis: Der stern ist Teil von RTL Deutschland