Ein wilder Ritt durch den „Faust“-Stoff erwartet Besucher in Weimar in diesem Jahr. Zum offiziellen Beginn des Themenjahrs hat die Klassik Stiftung nicht nur Ausstellungseröffnungen in petto.
Passend zur Walpurgisnacht eröffnet die Klassik Stiftung Weimar ihr Themenjahr zu Johann Wolfgang von Goethes „Faust“. Dazu soll am Abend unter Mitwirkung der Bauhaus-Uni ein musikalischer Festumzug mit Fabelwesen durch die Stadt ziehen, kündigte die Stiftung an. Auch Live-Musik und ein DJ-Set gehören zum Programm.
Zudem eröffnen gleich zwei Ausstellungen des Themenjahrs: „Faust. Eine Ausstellung“ im Schiller-Museum fragt, was der „Faust“ heute noch zu bieten hat und setzt bis zum 1. November etwa auf Film-Elemente und Comics. Und: „Erstmals beziehen wir Goethes große Natur- und Kunstsammlungen in eine „Faust“-Ausstellung ein und beleuchten so Verbindungslinien zwischen seiner Auseinandersetzung mit Naturwissenschaften und Kunst und dem „Faust““, sagte Kuratorin Petra Lutz.
Manuskript von „Faust II“ wird gezeigt
„Experiment Faust – Aus Goethes Schreibwerkstatt“ beleuchtet bis zum 14. Dezember im Goethe- und Schiller-Archiv den Entstehungsprozess der Tragödie. An einzelnen Terminen wird das originale Manuskript zu „Faust II“ gezeigt. Auch weitere Häuser der Stiftung beschäftigen sich mit dem weltberühmten Stück.
Das Themenjahr bezieht sich auf die Ankunft Goethes in Weimar vor 250 Jahren. Damals hatte er bereits Teile von „Faust“ in der Tasche. Im „Faust“ hielt Goethe auch das teuflische Treiben zur Walpurgisnacht auf dem auch Blocksberg genannten Brocken fest.
Der Stoff um die tragische Beziehung zwischen dem Gelehrten Faust und Gretchen und um einen Teufelspakt beschäftigte den Dichter sein Leben lang. Die vollendete Version des ersten Teils wurde 1808 veröffentlicht. „Faust II“ wurde wie von Goethe (1749-1832) gewünscht erst nach seinem Tod herausgegeben.