Seit rund 380 Jahren suchen Gläubige in Kevelaer am Niederrhein Trost an einem Marienbild. Hunderttausende werden wieder erwartet. Das Papst-Konklave hatte die Eröffnungspläne umgeworfen.

Mit drei symbolischen Hammerschlägen an die Pilgerpforte der Basilika beginnt am Donnerstag (10.00 Uhr) in Kevelaer am Niederrhein die für viele Katholiken wichtige Marienwallfahrt. Die Wallfahrt findet seit rund 380 Jahren statt. Mit Hunderttausenden Besuchern gilt Kevelaer als zweitgrößter Pilgerort in Deutschland hinter Altötting in Bayern.

Der Xantener Weihbischof Rolf Lohmann zelebriert die Eröffnung. Er übernimmt diese Aufgabe für Reinhard Kardinal Marx aus München, der ursprünglich eingeladen war. „Der Tod von Papst Franziskus, sein Begräbnis und das anstehende Konklave binden den Kardinal in Rom“, hatte die Wallfahrtsleitung mitgeteilt. Ziel der Gläubigen ist die Gnadenkapelle mit dem Marienbild „Trösterin der Betrübten“. 

Das Pilger-Treiben in Kevelaer ist dabei sehr vielfältig: Bekannt ist etwa die Motorradwallfahrt, bei der rund 1.000 Motorradfahrer im Sommer sich und ihre Maschinen segnen lassen und anschließend eine Party auf dem Kapellenplatz feiern. 

Viele Menschen seien derzeit „massiv auf der Suche nach Werten“, sagte der Kevelaerer Pastoralreferent Bastian Rütten vorab. Die Marienwallfahrt biete dabei keine Wunderheilung. Aber das kurze Innehalten im Gebet, im Nachdenken oder beim Anzünden einer Kerze helfe offensichtlich vielen Menschen. Wie religiös die Besucher sind, sei dabei ihre persönliche Angelegenheit. „Das geht uns nichts an.“