Wetter-Eskapaden haben in mehreren Teilen Deutschlands Spuren hinterlassen. Mehrere Menschen wurden bei Unwettern verletzt. Zu Wochenbeginn entspannt sich die Lage.
Nach den Unwettern, die über einige Bundesländer hinweggezogen sind, hat sich die Lage wieder entspannt. Auch in der neuen Woche soll es laut dem Deutschen Wetterdienst ruhiger bleiben. Am Samstag hatten Gewitter, starker Regen und Windböen vielerorts für vollgelaufene Keller, umgestürzte Bäume und Unfälle gesorgt. Mehrere Menschen wurden verletzt.
Festival in Hessen vorzeitig beendet
In Hessen etwa gab es zahlreiche Einsätze. In Lich im Landkreis Gießen (Mittelhessen) erlitten zwei junge Männer in einem Auto leichte Verletzungen, als ein Baum auf ihren Wagen krachte.
Im südhessischen Darmstadt wurden drei Menschen leicht verletzt und zur Behandlung in Krankenhäuser gebracht, als auf dem Streetfood-Festival „Thai Food Culture“ Zelte durch die Luft flogen. Eine Frau habe einen Schock erlitten. Das Festival wurde laut Polizei vorzeitig beendet.
Im osthessischen Fulda versperrte ein umgestürzter Baum den Eingang eines Hotels. Rund 60 Gäste kamen zunächst nicht mehr aus dem Gebäude, bis die Feuerwehr den Baum weggeräumt hatte.
34 Menschen aus Wohnhäusern evakuiert
In Gelnhausen im Main-Kinzig-Kreis mussten 34 Menschen nach Angaben der Polizei aus ihren Wohnhäusern evakuiert werden. Ein Blitz war dort in einen Baum eingeschlagen und dieser auf ein Hochspannungskabel gestürzt. Das Kabel riss und hing zu Boden. Außerdem sei ein Strommast so schwer beschädigt worden, dass er Gefahr lief, einzustürzen.
Auch im Vogelsbergkreis – ebenfalls in Hessen – wurden Einsätze gemeldet. Bäume lagen auf Fahrbahnen auf mehreren Bundes- und Landstraßen.
Streckensperrungen bei der Deutschen Bahn
Die Deutsche Bahn berichtete auf X von Streckensperrungen wegen Bäumen auf den Gleisen. In Rheinland-Pfalz etwa waren mehrere Regionalzüge betroffen.
In dem Bundesland fiel in Trier an einer vierspurigen Straße wegen eines Sturms eine Baumkrone auf zwei fahrende Autos, wie die Polizei mitteilte. Ein Fahrer wurde in seinem Wagen eingeklemmt, er musste von Einsatzkräften befreit werden und kam in ein Krankenhaus. In der Umgebung von Mainz führte ein schweres Gewitter am Abend zu mehr als 20 Einsätzen der Feuerwehren.
Schwere Brände nach Blitzeinschlägen
Zu schwerwiegenden Bränden kam es außerdem in Baden-Württemberg. Ein Scheunenbrand in Bad Wildbad, der auf ein Wohnhaus übergriff, hinterließ einen Schaden von rund 600.000 Euro. Die Polizei ging nach ersten Ermittlungen davon aus, dass während eines Gewitters ein Blitz in die Scheune einschlug.
In Pforzheim sei nach Zeugenaussagen ein Blitz in ein Mehrfamilienhaus eingeschlagen, teilte die Polizei am Morgen mit. Durch den Dachbrand entstand demnach ein Schaden von rund 100.000 Euro.
Umgestürzte Bäume blockieren Straßen
Auch in einigen Teilen Thüringens führten heftige Gewitter, starker Regen und Sturmböen zu Schäden. Betroffen waren insbesondere der Ilm-, Wartburg- und Unstrut-Hainich-Kreis sowie der Kreis Schmalkalden-Meiningen. Mehrere Straßen waren durch umgestürzte Bäume blockiert, wie es aus dem Lagezentrum hieß.
Veranstaltungen in Gotha und Bonn unterbrochen
In Gotha sorgte das Unwetter am Abend für eine kurzzeitige Unterbrechung des Festprogramms zum Thüringentag. Aufgrund des Regens sei das Bühnenprogramm für etwa eine Viertelstunde unterbrochen worden, sagte Mandy Wettstein von der KulTourStadt Gotha GmbH.
Auch das Festival „Rhein in Flammen“ in der Rheinaue in Bonn musste wegen eines Gewitters unterbrochen werden. „Aufgrund der Wetterprognosen haben wir damit gerechnet. Wir bedauern es aber, dass es tatsächlich so gekommen ist“, sagte ein Sprecher der nordrhein-westfälischen Stadt auf dpa-Anfrage.
Umgestürzte Bäume in Sachsen
In Sachsen stürzten nach Angaben der Polizei vereinzelt Bäume um, vor allem im Vogtland. Glück im Unglück habe ein 29 Jahre alter Autofahrer bei Treuen gehabt. Er sei Richtung Eich unterwegs gewesen, als etwa 30 Meter vor ihm ein Baum auf die Straße stürzte. Der Mann konnte zwar nicht mehr bremsen und fuhr gegen das Hindernis, sei aber unverletzt geblieben, teilte die Polizeidirektion Zwickau mit.
In Bayern rückten die Einsatzkräfte vor allem im Norden des Freistaats aus. In Oberfranken fiel wegen Blitzeinschlägen der Strom aus.
Wetter-Mix mit Regen und Sonne nach heftigen Gewittern
Für den Wochenstart sagte der DWD Regen und sonnige Abschnitte vorher. So soll es am Montag südlich der Donau bedeckt und regnerisch sein. An den Alpen regnet es auch mal kräftiger. Die Schneefallgrenze an den Alpen wird bei 1.500 bis 1.800 Metern liegen.
Im Rest des Landes wird es laut DWD wechselnde Bewölkung geben. Im Norden und Nordosten seien auch längere sonnige und meist trockene Abschnitte zu erwarten. Die Temperaturen bewegen sich zwischen 11 und 17 Grad. Bei Dauerregen im Alpenvorland erreichen die Werte nur 6 bis 10 Grad.